Nahost
Schweres Gefecht im Gaza-Streifen
Fünf Tote - Israel macht palästinensische Führung verantwortlich
Jerusalem/Gaza - Israel hat am Samstag die palästinensische Führung für den Angriff im südlichen Gaza-Streifen verantwortlich gemacht, bei dem am Morgen drei israelische Militärangehörige, unter ihnen ein ranghoher Offizier, und zwei Palästinenser getötet wurden. Die palästinensische Autorität trage "zur Gänze" die Verantwortung für den blutigen Zwischenfall, bei dem außerdem sieben israelische Armeeangehörige zum Teil schwer verletzt wurden, erklärte der israelische Regierungsberater Meir Rosen in Jerusalem.
Der militärische Flügel der radikalen PLO-Teilorganisation "Demokratische Front für die Befreiung Palästinas" (DFLP) von Nayef Hawatmeh hatte die Verantwortung für die Schießerei nahe der jüdischen Siedlung Gush Katif übernommen. Es habe sich um Vergeltung für die israelischen Angriffe auf Palästinenser gehandelt, hieß es in einer DFLP-Erklärung.
Israel riegelt südlichen Gaza-Streifen vollkommen ab
Unmittelbar nach dem Gefecht hat die israelische Armee den südlichen Gaza-Streifen zwischen Khan Younis und Rafah vollständig abgeriegelt. Palästinensische Sicherheitskräfte berichteten von Schießereien bei Nezarim, wo ebenfalls eine jüdischen Siedlung liegt. Zuvor hatte der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer den Palästinensern mit weiteren Militäraktionen gedroht. "Es wird nicht die Situation geben, dass sie Terroristen schicken oder den Beschuss fortsetzen und wir ruhig dasitzen und nicht reagieren", sagte er am Freitagabend im israelischen Fernsehen. Jeder Angriff werde beantwortet.
In Nablus im Westjordanland nahmen Zehntausende am Abend an einer gemeinsamen Kundgebung der radikalen Hamas und der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat teil. In einem Fußballstadion führten Kämpfer beider Gruppen vor mehr als 50.000 Teilnehmern ihre Waffen vor.
UNO-Sicherheitsrat erteilt Palästinenser erneut eine Abfuhr
Im UNO-Sicherheitsrat in New York scheiterten die Palästinenser zum dritten Mal mit dem Versuch, die Entsendung von internationalen Beobachtern in die Autonomiegebiete zu erreichen. Einige der 15 Mitglieder befürworteten am Freitag eine Stellungnahme zur Krise im Nahen Osten, während andere die von den Palästinensern mit Unterstützung der Arabischen Liga und der Islamischen Weltkonferenz geforderte Resolution unterstützten. Der amtierende Ratspräsident Alfonso Valdiviezo (Kolumbien) sagte nach der Sitzung, die Uneinigkeit reflektiere einen sehr komplizierten Konflikt.
Die chinesische Regierung hat den Palästinensern ihre Unterstützung zugesagt. Staats- und Parteichef Jiang Zemin sagte laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua vom Samstag bei einer Zusammenkunft mit Arafat in Peking, internationale Beobachter sollten in den Nahen Osten entsandt werden. Zuvor hatten Arafat und Jiang eine Erklärung zur verstärkten wirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit unterzeichnet. (APA/dpa/AP)