Wien - Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), Hans Sallmutter, demonstriert vor der anstehenden Herbstlohnrunde Selbstbewusstsein. Er würde allen Verhandlern auf Gewerkschaftsseite "den Rat geben, nicht allzu verschreckt und zurückhaltend zu sein", erklärte Sallmutter. Seiner Meinung nach werde es bei den meisten Gruppen das Bestreben geben, "einen sehr guten Abschluss zu Stande zu bringen". Immerhin sei das Wirtschaftsklima gut und die eigene Klientel habe durch die Politik der Bundesregierung Einkommens-Einbußen erlitten, erklärte Sallmutter - und genau diese Politik sei von der Wirtschaftskammer ja nicht gerade kritisiert worden. Vielmehr habe die Dienstgeber-Seite von der Regierung profitiert. Verhältnis zwischen den Sozialpartnern Wie sich die Differenzen der letzten Wochen - Stichwort Hauptverbands-Reform - auswirken könnten, will der GPA-Chef nicht direkt kommentieren. Im Vergleich zu den letzten Jahren würden die Verhandlungen aber "nicht leichter werden". Ob sie schwieriger würden, hänge davon ab, wie sich die Dienstgeber-Seite verhalte. Dass das Verhältnis zwischen den Sozialpartnern "einen Knacks" bekommen habe, ist für Sallmutter offensichtlich. Die gute Stimmung zwischen Wirtschaftskammer- und ÖGB-Spitze habe sich wohl "leicht beeinträchtigt". Als Anlass sieht der GPA-Chef das Abweichen der Wirtschaft vom gemeinsamen Sozialpartner-Papier bei der Hauptverbandsreform: "Wenn mir das passiert wäre, wäre ich wahrscheinlich kräftig verstimmt". Einigung zwischen Wirtschaft und Arbeitnehmer-Vertretern möglich Recht optimistisch zeigt sich Sallmutter ungeachtet dessen bei einem anderen Streitthema zwischen Wirtschaft und Arbeitnehmer-Vertretern, nämlich der Abfertigung neu. Trotz der stillstehenden Verhandlungen hält er eine Einigung für möglich und auch für "wünschenswert": "Da ist sicherlich nicht das letzte Worte gesprochen". Kontakte zwischen den beiden Seiten gebe es ja ständig: "Das muss nicht immer auf Ebene der leitenden Sekretäre und Generalsekretäre sein". Eines machte Sallmutter jedoch klar. Eine gemeinsame Lösung müsse die Eckdaten des ÖGB enthalten - und nicht nur jene der Wirtschaftskammer". Man solle in keinem Fall um eine einvernehmliche Regelung "betteln", meinte der GPA-Chef. (APA)