Linz - Nach dem tödlichen Badeunfall in Steyr, bei dem Samstagabend ein 13-jähriger Schüler und sein 40-jähriger Vater ertrunken waren, befanden sich Sonntagnachmittag wieder zahlreiche Badende in der Nähe der Unfallstelle, darunter auch einige Kinder. Laut Wasserrettung Steyr gibt es keinerlei Warnschilder, die auf die Gefährlichkeit des Wehrs hinweisen. Bekannt wurde auch, dass es hier offenbar schon öfters Unfälle gegeben hat, vor zehn Jahren sind in der Nähe zwei Menschen ums Leben gekommen. Hergang Der 13-Jährige war Samstagabend in der Nähe des so genannten Kugelwehrs beim Spielen in die Steyr gefallen und vom Sog des Wassers sofort in die Tiefe gezogen worden. Er blieb etwa drei Meter unterhalb der Wasseroberfläche im rund 15 Zentimeter weit geöffneten Wehr hängen. Der Vater band sich trotz zahlreicher Warnungen an einem Seil fest und sprang seinem Sohn nach, beide kamen aber nicht mehr an die Oberfläche. Einer der zahlreichen Badegäste, ein Kajakfahrer, der sich mit Wasserströmungen auskennt, tauchte und konnte den reglosen Körper des Buben nach rund einer Stunde bergen. In der Zwischenzeit waren die Sicherungen des Wehrs geöffnet worden, auch der reglose Körper des Vaters konnte von Tauchern geborgen werden. Für Vater und Sohn kam jedoch jede Hilfe zu spät, der Bub war eine, der Vater rund zwei Stunden unter Wasser gewesen. Beliebter Badeplatz Der Schüler und sein Vater waren nicht die einzigen gewesen, die in der Nähe des Wehrs gebadet hatten. Unweit der Stelle ist nämlich ein beliebter Badeplatz. Laut Albin Dostal von der Wasserrettung Steyr gab es an dieser Stelle ursprünglich ein Warnschild, derzeit gebe es aber keinerlei Hinweise auf die Gefährlichkeit, lediglich der Zugang zur Wehr sei mit einer Blechwand gesichert. Sonntagnachmittag waren bereits wieder zahlreiche Badende teilweise nur wenige Meter von der Wehr entfernt, bei der tags zuvor zwei Menschen ertrunken waren. Albin Dostal von der Wasserrettung Steyr am Sonntag forderte eine ausreichende Sicherung oder entsprechende Beschilderung aller etwa zehn Wehren im Stadtgebiet; derzeit gebe es nur bei einigen von ihnen Warnschilder für Badende. In den vergangenen Jahren habe es gerade beim so genannten Kugelwehr immer wieder Vorfälle gegeben, so Dostal. Rund einen Kilometer oberhalb der Unfallstelle waren vor zehn Jahren bei einem ähnlichen Unfall wie Samstagabend ebenfalls zwei Menschen ums Leben gekommen. (APA)