Wien - Auf Preisschildern, in Speisekarten und auf Gutschienen ist der Euro auch schon vor dem Beginn der doppelten Preisauszeichungsphase, die vom 1. Oktober 2001 bis - voraussichtlich - Ende Februar 2002 gelten wird, Realität. Ob beim Wäscheriesen Palmers, beim Textilkonzern Hennes & Mauritz (H&M) oder in der Bar des Hotel Bristol - überall sind die Preise neben Schilling auch schon in Euro angegeben. Palmers wird mit Anfang September die beliebten Geschenk-Münzen und -Gutscheine auf die neue Gemeinschaftswährung umstellen. "Wir werden die erste "Euro-Währung" ausgeben, meint Palmers-Chef Rudolf Humer. Die Münzen werden im Wert von 5-Euro (68,80 S) ausgegeben, die Gutscheine mit 10 Euro (137,60 S). Allerdings sollen aus Servicegründen auch weiterhin Schilling-Gutscheine und -Münzen erhältlich sein. Gültig seien sie in beiden Währungen - wie schon bisher - "ewig", so Humer. Europreise auf Unterwäsche Auf den Preisschildern der Waren vom Spitzenhöschen bis zum Morgenmantel, die in den Palmers-Geschäften bereit liegen, gibt es den Euro-Preis neben dem Schilling- und dem DM-Preis bereits seit rund einem Jahr. Um auf entsprechende Preise zu kommen, seien bei den 26.000 Artikeln auf die nächste 5-Cent-Stelle abgerundet worden. Beim schwedischen Textilriesen H&M regiert noch der Schilling, allerdings werden auch dort bereits seit Februar 2001 doppelte Preise angegeben. Erst mit der Frühjahrskollektion 2002, die etwa im Dezember in den Geschäften eintrifft, wird auf runde Euro-Preise umgestellt, kündigt H&M-Chefin Claudia Oswald an. Bei den sich dann ergebenen unrunden Schilling-Preisen werde in dieser Übergangsphase "immer" abgerundet. Prinzipiell soll sich an den Preisen nichts ändern, wenn doch, gehe die Tendenz aber nach unten. Gutscheine unbeschränkt gültig Die - ebenfalls unbeschränkt gültigen - Gutscheine werden bei H&M derzeit noch in Schilling-Stückelung ausgegeben, der umgerechnete Wert in Euro ist ebenfalls angegeben. Die neuen 10-, 50 und 100- Euro-Gutscheine sind jedoch schon in Druck. Ab wann sie tatsächlich ausgegeben werden wird derzeit entschieden. Auch bei Ikea sind die Euro-Preise mit dem neuen Katalog Realität. Die Preise seien zu 60 Prozent 1:1 umgerechnet worden, bei den restliche Produkten habe es Preissenkungen gegeben, die das Möbelhaus rund 2,7 Prozent vom Umsatz kosten. Bis zum Auslaufen des Schilling als gesetzliches Zahlungsmittel Ende Februar 2002 werde Ikea auf die unrunden Schillingbeträge, die sich beim Umrechnen zum Zeil ergeben haben, auf den Groschen genau herausgeben, betont der Euro-Beauftragte Walter Kadnar. (APA)