Welt
Osterweiterung stellt die Banken vor neue Aufgaben
Alpbacher Bankenseminar befasst sich mit Finanzmärkten, Banken, Aufsicht und Notenbankpolitik
Alpbach - Die Wirtschaft hält in dieser Woche gleich zweifach Einzug beim Europäischen Forum Alpbach: Am Montag begann
das Bankenseminar, dem am Mittwoch das ebenfalls drei Tage dauernde Wirtschaftsgespräch folgt. Zahlreiche Experten und
Wirtschaftsvertreter werden aktuelle Fragen erörtern. Den wirtschaftlichen "Auftakt" beim diesjährigen Forum Alpbach bildeten in der
vergangene Woche die Benchmarking-Gespräche zum Thema eBusiness.
Im Mittelpunkt des Bankenseminars steht die bevorstehende Osterweiterung der EU, welche die Finanzwirtschaft in West- und Osteuropa
vor neue Aufgaben und Herausforderungen stellt. In vier Arbeitssitzungen bis Mittwoch werden Experten aus dem In- und Ausland den
Übergang zur Marktwirtschaft in den Kandidatenländern ebenso beleuchten wie den Umbau des Bankensektors, die Finanzmärkte sowie
Fragen der Notenbankpolitik und der Kapitalmarktaufsicht.
Reformbedarf
Noch immer haben die Banken in Mittel- und Osteuropa großen Reformbedarf, zumal sie sich auf den harten Wettbewerb mit den
Westbanken vorbereiten müssen. Ein harmonischer Beitrittsprozess setzt eine stärkere Harmonisierung vor allem im rechtlichen Bereich
voraus, so eine der Ausgangsprämissen vor dem Seminar.
Als Teilnehmer am Bankenseminar erwartet werden unter anderem die Vize-Gouverneurin der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB),
Gertrude Tumpel-Gugerell, OeNB-Direktor Wolfgang Duchatczek, RZB-Vize-Generaldirektor Herbert Stepic, der Syndikus der
Kreditsektion in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Herbert Pichler, der Vorstand der Wiener Börse und der Osteuropabörse
Newex, Erich Obersteiner, und zahlreiche weitere Experten.
Bei den am Mittwoch beginnenden Wirtschaftsgesprächen stehen Fragen der Aus- und Fortbildung im Mittelpunkt. Eines der Themen ist die
berufliche Weiterbildung im Spannungsfeld zwischen europäischer Konvergenz oder Vielfalt der nationalen Systeme. Prominente Vertreter
der Wirtschafts- und Bankenwelt aus dem In- und Ausland haben ebenso ihr Kommen zugesagt wie Bildungsforscher, Fachleute und
Politiker. (APA)