Tallinn - Die zweite Runde der Präsidentenwahl in Estland hat am Dienstag keinen Sieger ergeben. 36 der 101 Abgeordneten im estnischen Parlament stimmten für den stellvertretenden Parlamentspräsidenten Peeter Kreitzberg, für den Gegenkandidaten, den ehemaligen Universitätsrektor Peeter Tulviste votierten 35 Abgeordnete. Damit verfehlten beide Kandidaten die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit von 68 Stimmen. Das Parlament in Tallinn, der Riigikogu, trifft nun am Dienstagnachmittag zu einem dritten Wahlgang zusammen. Dabei werden wieder Tulviste und Kreitzberg gegeneinander antreten. Da erneut eine Zwei-Drittel-Mehrheit zur Wahl notwendig ist, über die weder Regierungskoalition noch Opposition verfügen, wird mit keinem Sieger gerechnet. Beobachter erwarten deshalb eine Entscheidung erst in einem speziell einzuberufenden Wahlmännergremium. Voraussichtlich am 21. September würden darin die Abgeordneten gemeinsam mit 266 Kommunalpolitikern über die Nachfolge von Staatsoberhaupt Lennart Meri abstimmen. Dabei können neue Kandidaten nominiert werden. Meri darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren. Am Montag war aus der ersten Runde der Präsidentenwahlen kein Gewinner hervorgegangen. (APA/dpa)