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Foto: Reuters/Aizawa
Washington - Die Zahl der unterernährten Kinder wird weltweit in den nächsten 20 Jahren um ein Fünftel zurückgehen. Doch auch im Jahr 2020 werden noch 132 Millionen Minderjährige nicht genug zu essen haben, um gesund aufzuwachsen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Internationale Institut für Ernährungspolitik in Washington am Dienstag vorstellte. Der Bericht listet große regionale Unterschiede bei der künftigen Ernährungssituation von Kindern auf. Während in Lateinamerika in 20 Jahren wahrscheinlich keine Heranwachsenden mehr an Unterernährung leiden und die Zahl mangelernährter Kinder in China sich halbiert, steigt deren Zahl im Afrika südlich der Sahara um 18 Prozent auf dann 39 Millionen an. Kaum Verbesserung erwarten die Forscher auch für Indien, wo rund ein Drittel der derzeit weltweit etwa 166 Millionen unterernährten Buben und Mädchen leben. Anbaumethoden Der Rückgang der Gesamtzahl unterernährter Kinder wird dem Bericht zufolge vor allem verbesserten Anbaumethoden, einem sich verlangsamenden Bevölkerungswachstum und einem Ausbau des internationalen Handels zu verdanken sein. Die Studie geht von einer Zunahme der Weltbevölkerung von sechs Milliarden auf 7,5 Milliarden aus, bezieht aber unvorhersehbare Klimafaktoren wie Dürren nicht mit in die Prognose ein. Die Ernährungssituation von Kindern im südlichen Afrika ließe sich wesentlich verbessern, wenn die dortigen Regierung mehr unternähmen, Bauern in der Nutzung moderner Anbaumethoden zu unterweisen, mehr Straßen bauten und mehr Mittel für die Trinkwasserversorgung und Bildung bereitstellten, erklärten die Wissenschafter. Generell befürworten die Forscher eine Liberalisierung des Handels, vor allem den Abbau von Zollschranken und Subventionen in der Landwirtschaft. Mangelernährung hat für Kinder verheerende Folgen. Sie wachsen langsamer, werden anfälliger für Krankheiten, haben Schwierigkeiten mit der Koordination und der Bewegungsfähigkeit sowie beim Lernen. Die Probleme begleiten viele dann auch im Erwachsenenalter. (APA)