Bregenz - Eine zusätzliche Gewaltschutzeinrichtung für Frauen fordern die SP-Frauen. Eine einzige Frauennotwohnung mit nur sieben Plätzen entspreche nicht den internationalen Empfehlungen, kritisiert die sozialdemokratische Abgeordnete Elke Sader, gebraucht würden 47 Plätze.

Die zweite Frauennotwohnung, so Sader, sollte im Bezirk Bludenz eingerichtet werden: "Für die Frauen aus dem Oberland ist die Entfernung nach Dornbirn zu groß." Weil sich Gewalt an Frauen "nicht geographisch eingrenzen" lasse, müsse das Opferschutzangebot für den ländlichen Raum verbessert werden. SP-Frauenvorsitzende Elke Giesinger: "Viele Frauen wissen ja gar nicht, wie sie sich gegen familiäre Gewalt wehren können."

In der Frauennotwohnung selbst sieht man die Forderung der SP-Frauen differenziert. Sozialarbeiterin Gerda Rupp: "Nach internationalen Standards bedürfte es einer zweiten Einrichtung. Dringender wäre aber die Einrichtung eines Kinderschutzzentrums, denn es kommen immer mehr junge Mädchen zu uns, die Schutz vor gewalttätigen Eltern suchen."

Bedarf bestehe auch, so Rupp, an betreuten Durchgangswohnungen für Frauen, bis sich, nach einer Trennung oder Scheidung, ihre Lebenssituation stabilisiert habe. Rupps Begründung: "Die Preise am freien Wohnungsmarkt sind viel zu hoch." (jub,DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 29.8.2001)