Berlin - Noch ohne Ausstellung hat der von Daniel Libeskind entworfene Bau für das Jüdische Museum in Berlin bis dato 350.000 Besucher angelockt. Um die 850 Einladungen zur Eröffnung am 9. September gibt es heftiges Gerangel. Im Museum soll die Geschichte der deutschen Juden "in Form einer Story erzählt werden", erläuterte Museumsdirektor Michael Blumenthal am Dienstag im Gespräch mit Auslandskorrespondenten den Anspruch. Wie bei einem Film sei ein Drehbuch geschrieben worden, das mithilfe von mehr als 3900 historischen Objekten, Dokumenten und multimedialen Mitteln umgesetzt wird. Zur vor zwei Jahren in Deutschland von Martin Walser angestoßenen und in Österreich derzeit aktuellen Debatte über das Erinnern meinte Blumenthal, die Ausstellung sei eine Antwort darauf. "Der heutige Deutsche hat keine Schuld. Aber er hat eine nationale Verantwortung. Es gibt keinen Schlussstrich." In Österreich orte er noch mehr Bedarf an Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. (afs)


"forum stadtpark theater" kooperiert Graz -

Das forum stadtpark theater will seine Arbeit trotz massiver Subventionskürzungen ohne qualitative Einbußen weiterführen. Theaterkassier Reinfried Horn: "Seit dem Regierungswechsel bekommen wir vom Bund nur noch geringe produktionsbezogene Förderungen, weil der nicht inländische Produktionsanteil zu groß ist." Der künstlerische Leiter Ernst M. Binder merkte dazu an, dass man etwa auf die Zusammenarbeit mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, das meist zwei Drittel der Kosten übernehme, nicht verzichten könne. Für die nächste Saison sind Uraufführungen von Kerstin Specht, Franz Weinzettl und Barbara Frischmuth geplant. (cms)

(DER STANDARD, Print, 29.8.2001)