Berlin - Nach Zustimmung durch den Bundestag werden bis zu 500 deutsche Soldaten an der NATO-Operation "Essential Harvest" in Mazedonien teilnehmen. Damit sind deutsche Soldaten in drei internationalen Einsätzen auf dem Balkan engagiert. In Bosnien-Herzegowina sind etwa 1800 deutsche Soldaten als Teil der NATO-geführten "Stabilisation Force" SFOR stationiert. Weitere 5000 stehen unter dem Kommando der KFOR, die die Wiederherstellung von Sicherheit und Stabilität im Kosovo gewährleisten soll. Derzeit 6800 auf dem Balkan Zu ihnen gehören auch die etwa 300 Deutschen, die in Mazedonien KFOR-Aufgaben etwa im Bereich der Logistik und im rückwärtigen Hauptquartier der Operation in der Nähe von Skopje wahrnehmen. Derzeit sind also 6800 deutsche Soldaten auf dem Balkan stationiert. Da sie nach sechs Monaten ausgetauscht werden, befindet sich jeweils ein zweites Kontingent in der Vorbereitung und ein drittes in der Nachbereitung. Dann schließt sich eine Ruhephase an. Dadurch kann ein Soldat nach insgesamt zwei Jahren erneut entsandt werden. Damit binden die bisherigen deutschen Balkan-Engagements rechnerisch vier Mal so viele Soldaten, wie real auf dem Balkan stationiert sind, also insgesamt 27.000 Bundeswehr-Soldaten. 27.700 Deutsche im Einsatz Mit der auf 30 Tage befristeten Operation "Essential Harvest" steigt die Gesamtzahl der durch die Balkan-Einsätze gebundenen deutschen Soldaten auf 27.700. Bei einer Verlängerung der Operation wären ab einer Dauer von mehr als einem halben Jahr drei weitere 500 Mann-Kontingente durch den Mazedonien-Einsatz gebunden. Die Gesamtzahl der eingesetzten und bereitgehaltenen Soldaten stiege dann auf 29.200. Damit wäre fast ein Zehntel der Bundeswehr-Stärke von 300.000 Soldaten durch Balkan-Einsätze gebunden. (APA/dpa)