Washington/Rom - Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird nach Informationen aus IWF-Kreisen seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr erneut nach unten revidieren, und zwar auf 2,8 von 3,2 Prozent. Ob sich die Weltkonjunktur dann 2002 erhole, werde im IWF heftig diskutiert, hieß es in den Kreisen am Dienstag in Washington weiter. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa aus einen Entwurf des Ende September zur Veröffentlichung anstehenden Ausblick auf die Weltwirtschaft (WEO) berichtete, erwartet der IWF für die Euro-Zone nur noch ein Wachstum von 2001 auf 2,0 (vorher: 2,4) Prozent. Vor allem wegen "des deutlichen Rückgangs der Binnennachfrage, insbesondere in Deutschland", sei die Prognose für die Euro-Zone revidiert worden. Spielraum für EZB-Zinssenkungen Zudem gebe es Spielraum für EZB-Zinssenkungen, "sobald es eindeutige Belege für einen Rückgang der Inflation oder weitere Zeichen für schwächeres Wachstum", zitierte die Agentur aus dem Berichtsentwurf. Der WEO wird auf der Herbsttagung von IWF und Weltbank Ende September in Washington veröffentlicht. Der Währungsfonds würde dann zum zweiten Mal nacheinander die Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft in seinem halbjährlichen Wirtschaftsausblick zurücknehmen. Die Prognose für das US-Wachstum für dieses Jahr soll den IWF-Kreisen zufolge unterdessen unverändert bei 1,5 Prozent bleiben. Wegen der unterschiedlichen Einschätzungen über die weitere Entwicklung des US-Wachstums ist der Fonds demnach nicht sicher, ob im kommenden Jahr eine Erholung des Wachstums zu erwarten ist. Die IWF-Forscher, die den WEO vorbereiten, plädieren für eine Prognose von 3,2 Prozent weltweitem Wachstum und erwarten dabei unverändert 2,5 Prozent Wachstum in den USA. Weitere Abschwächung der amerikanischen Konjunktur erwartet Die Experten im Fonds für die USA rechneten dagegen mit einer weiteren Abschwächung der amerikanischen Konjunktur von 1,5 Prozent in diesem auf nur noch 1,1 Prozent im kommenden Jahr. Ihre Prognose laute deshalb nur auf einen Zuwachs der Weltwirtschaft 2002 von 2,5 Prozent, hieß es aus den Kreisen. Für die am Rande einer Rezession stehende Wirtschaft in Japan geht der Fonds der italienischen Agentur zufolge nur noch von 0,2 Prozent Zuwachs 2001 aus. (APA/Reuters)