Wien - Im Streit um die Gehälter der Postgewerkschafter hat der Stellvertretende Vorsitzende im Postbetriebsrat und Funktionär der Fraktion christdemokratischer Gewerkschafter (FCG), Manfred Wiedner, eine Klage gegen die "Kleine Zeitung" auf Rufschädigung eingebracht. Die Vorwürfe gegen ihn in der Tageszeitung seien "ungeheuerlich", so Wiedner am Donnerstag. Die "Kleine Zeitung" berichtet in einem Artikel in der Donnerstagausgabe, Wiedner habe seine Gehaltsunterlagen "in irreführender Weise unvollständig" vorgelegt. Tatsächlich sei das Gehalt des Gewerkschafters nicht - wie von Wiedner wiederholt erklärt - um 2.000 S gesunken - sondern von bisher 41.750 Schilling auf 47.800 S gestiegen, heißt es in dem Bericht. Wiedner widerruft Wiedner verwehrte sich gegen diese Darstellung. Seine Gehaltszettel hätten nach wie vor Gültigkeit. Alle im Bericht erwähnten Zahlen stimmten nicht. Auch den Vorwurf der "gezinkten Lohnzettel" wies er vehement zurück. In der Österreichischen Post AG gebe es nur offizielle Gehaltszettel, aus denen klar hervorgehe, wie viel jeder einzelne verdiene. Laut eigenen Angaben Wiedner bezieht er weder eine Nachzahlung in Höhe von 480.000 S noch eine Dienstzulage von 44.246 S sofort und auf Lebenszeit. Was die "Kleine Zeitung" mit dem Begriff "zusätzliche Ernennungsdifferenz" meine, könne er nicht nachvollziehen. Der Rechnungshof sei derzeit im Haus und werde diese Zahlen offen legen, so Wiedner. Mit niedrigstem Tagessatz zufrieden gegeben Was die Reisespesen betreffe - auf die im übrigen jeder Beamte des Bundes einen Anspruch habe - habe sich die Personalvertretung entschlossen, die allgemein geltenden Tages- und Nächtigungsgebühren nicht anzunehmen, sondern nur den niedrigsten Tagsatz von 288 S und selbst das nur bei einer Wegstrecke von mehr als 100 Kilometern. Außerdem beziehe er auch keine Nebengebühren über rund 33.000 S. Als stellvertretender Vorsitzender der Postgewerkschaft erhalte er lediglich eine Funktions- und Repräsentationsgebühr von 8.000 S netto. Im Aufsichtsrat der Post bekomme er 3.000 S brutto pro Sitzung und bei der Österreichische Beamtenversicherung 5.000 brutto S pro Sitzung, wobei letztere gerade zwei bis drei Mal im Jahr tage. Darüber hinaus betonte Wiedner, solange er nicht überzeugt sei etwas falsch gemacht zu haben, werde er nicht zurücktreten. Seine Kollegen stünden nach wie vor hinter ihm und forderten ihn wiederholt dazu auf, durchzuhalten, so Wiedner. Kompetenter Mann in Sachen Post Über den wahrscheinlichsten Kandidaten für den zurückgetretenen Vorsitzenden der Postgewerkschaft und des Postbetriebsrats Hans-Georg Dörfler, den derzeitigen Obmann des Post-Personalausschusses für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, Gerhard Fritz, meinte Wiedner, er kenne ihn "als kompetenten Mann in Sachen Post". Er hätte kein Problem, wenn Fritz Vorsitzender des Post-Zentralauschusses würde. Primär sei dies aber Sache der GPF, so Wiedner. (APA)