Wien - Das von der SPÖ betriebene Projekt "Netzwerk Innovation" schlägt die Einrichtung eines so genanntes Weiterbildungskonto vor. Dieses Konto sollen jenen Staatsbürgern nach dem 14. Lebensjahr zur Verfügung stehen, die nicht in den Genuss einer Erstausbildung bis zum akademischen Abschluss kommen. Das Konto selbst soll aus Bildungsbausteinen bestehen, die vom Kontoinhaber abgebucht und in verschiedene Aus- und Weiterbildungen investiert werden können. Das Geld für eine jeweilige Ausbildung kommt direkt der ausgewählten Bildungseinrichtung zu Gute kommen. Nach Ansicht von SPÖ-Wissenschaftssprecher Erwin Niederwieser hätte diese Art der Finanzierung mehr Wettbewerb etwa unter den Schulen zur Folge. Attraktivere Einrichtungen erhielten mehr Bausteine, somit mehr Geld und mehr Lehrer. Sozialistische Jugend und AKS lehnen Bildungskonto strikt ab Sozialistische Jugend (SJÖ) und die SPÖ-nahe Aktion Kritischer Schüler (AKS) lehnen den jüngsten Vorschlag des SPÖ-Projekts "Netzwerk Innovation" zur Einführung eines Bildungskontos vehement ab. Das vorgeschlagene Konzept würde am sozialdemokratischen Grundverständnis einer offen zugänglichen Bildung rütteln, so Andreas Kollross, Vorsitzender der SJÖ, in einer Aussendung am Donnerstag. Die SJÖ stößt sich dabei vor allem an der Forderung des Netzwerk Innovation, jedem Staatsbürger über 14 Jahren ein Weiterbildungskonto einzurichten. Damit wären etwa Ausländerkinder von der kostenlosen Weiterbildung ausgeschlossen. Auch nach Ansicht von Oliver Prausmüller, scheidender Vorsitzender der AKS, ist die SPÖ mit diesen Forderungen kein Garant mehr für den offenen Bildungszugang. Mit dem Bildungskonto und die damit verbundene marktwirtschaftliche Konkurrenz zwischen Bildungseinrichtungen würden Tür und Tor für eine weitere "Elitarisierung" des österreichischen Bildungssystems geöffnet. (APA)