Wien - In den Neckermann-Katalogen für die Wintersaison 2001/2002 gibt es keine Schillingpreise mehr. Diese wurden weggelassen, um die zusätzlich entstehenden Kosten nicht an die Kunden weitergeben zu müssen, so Neckermann. Alle Angaben sind nur mehr in Euro. Zur Orientierung für den Konsumenten gibt es lediglich eine Umrechnungstabelle, in der 20 Europreise in Schilling umgerechnet wurden. "Man soll den Konsumenten nicht immer unterstellen, dass sie nicht imstande wären, Euro-preise in Schilling umzurechnen", meint Franz Tobisch, Vorstandssprecher von Neckermann Österreich. Manuela Delapina, Konsumentenschutzsprecherin der Arbeiterkammer sieht darin einen klaren Verstoß gegen § 9 EWAG (Euro-Währungsangabengesetz). Demnach wäre die beigelegte Tabelle nur dann zulässig, wenn jeder in dem Katalog vorkommende Preis auch in Schilling umgerechnet würde. "Wir werden uns diesen Fall ansehen und Anzeige bei der Preisbehörde erstatten", so Delapina. "Rechtlich gedeckt" "Alles rechtlich gedeckt", entgegnet René Alfons Haiden, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich. Kataloghersteller hätten laut EWAG die Möglichkeit, durch die Beilage "geeigneter Umrechnungstabellen" für die Schillingpreise oder "technischer Hilfsmittel", also beispielsweise einen Taschenrechner, die Preise in Euro anzugeben. Zumindest was den Namen Neckermann Österreich anbelangt, brauchen sich die Konsumenten nicht umzustellen: Auch der Umgruppierung unter dem Dach des deutschen Reiseveranstalters Thomas Cook wird die Marke Neckermann hierzulande beibehalten. Trotz des starken Dollars und der steigenden Flugpreise sei es gelungen, Preissteigerungen bei den Fernreisen mit durchschnittlich fünf bis sechs Prozent durchwegs moderat zu halten. "Preissenkungen bei Fernreisen sind unmöglich", erklärte Tobisch. Spanien werde im Winter um ein bis 2,5 Prozent teurer. Zypern und Malta blieben preisgleich, für Ägypten und Portugal sei eine dreiprozentige Preissenkung möglich. (ee, DER STANDARD, Printausgabe 31.8.2001)