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Harald Riedl ist im Jahr 2001 wieder zu großer Form aufgelaufen und hat sich auch für die Europameisterschaft im französischen Pau qualifiziert.

Foto: Archiv Pferderevue
Harald Riedl, geboren am 18. August 1961 im steirischen Donnersbach, zählt bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Spitze der österreichischen Vielseitigkeitsreiter. Der gelernte KFZ-Mechaniker unternahm seine ersten Reitversuche bereits im zarten Alten von sechs Jahren, und zwar auf dem Haflinger seines Onkels Alfred Greimel. Nach ersten Turniererfolgen sattelte Riedl rasch auf Warmblutpferde um und konnte bereits als 15jähriger steirischer Landesmeister in der Vielseitigkeit werden – ein Erfolg, der umso bemerkenswerter ist, als es damals noch keine gesonderte Wertung für Jugendlichen und Junioren gab und der Military-Teenie die Oldies allesamt in die Tasche steckte. Sein erstes eigenes Pferd war der legendäre Heiko, ein Warmblut-Traber-Mischling, den Harald schon als Fohlen von seinem Onkel erwarb und selbst bis zur Klasse S ausbilden konnte. Heiko war es auch, der Harald Riedl im Jahr 1982 seinen ersten Staatsmeistertitel in der Vielseitigkeit bescherte. Danach folgten zahlreiche internationale Plazierungen bei Drei-Sterne-Prüfungen wie Luhmühlen oder Saumur, auch in internationalen Championaten wie der Young Rider EM in Fontainbleau oder der WM in Stockholm. Jolly Jumbo und Third Lord hießen damals seine Partner im Gelände. Beruflich sattelte Harald Riedl 1981 von der KFZ-Werkstatt ins Pferdegeschäft um und übernahm die Führung des Reitstalls Schloß Pichlarn, den er auch heute noch erfolgreich leitet. Durch den beruflichen Wechsel, den Bau eines Hauses und einiges Pech mit Nachwuchspferden, die der zum staatlichen Vielseitigkeits-Trainer avancierte Steirer verletzungsbedingt nicht international vorstellen konnte, blieben die Turniererfolge in den 90er Jahre meist auf die nationale Ebene beschränkt. Das hat sich in den letzten zwei Jahren jedoch gründlich geändert: Dem gefragten VS-Trainer, der auch stolz auf eine große Zahl erfolgreicher Schüler blicken kann, stehen wieder eine Reihe vielversprechender Pferde zur Verfügung: Neben Foxy xx, Master Cedric und seinem Nachwuchspferd Rasputin ist natürlich der 14jährige Irländer Earl Pat – im Moment vielleicht der beste Military-Crack im ganzen Land – die große Hoffnung in Schloß Pichlarn. Nach der Qualifikation für die Europameisterschaft 2001 im französischen Pau (11.–14. Okt) durch fehlerfreie Ritt in Pratoni del Vivaro und Saumur, überzeugten Harald Riedl und Earl Pat auch bei der diesjährigen Staatsmeisterschaft Anfang August in Feldbach – und holten nach 19 Jahren zum zweiten Mal den Staatsmeistertitel in dieser Königsdisziplin der Reiterei. Das größte Saisonziel liegt jedoch noch vor dem sympathischen Obersteirer – nämlich die EM in Pau, bei der er ein gutes Resultat für Österreich heimreiten möchte: "Ein Platz im ersten Drittel wäre ein schöner Erfolg!" Wir halten dafür kräftig die Daumen! LP/Corinna Widi