Linz - 4.000 Menschen, darunter Prominenz aus Wirtschaft genauso wie Werksangehörige in Arbeitsmontur, nahmen am Freitag in der Halle des Grobblech-Warmwalzwerkes der Voest Alpine in Linz Abschied vom in der Vorwoche bei einem Bergunfall tödlich verunglückten Voest-Alpine AG-Vorstandsvorsitzenden Peter Strahammer. Werk stand still Der Sarg mit dem Verstorbenen war bereits ab 08.00 Uhr zur Verabschiedung in der Halle, ein Kondolenzbuch wurde aufgelegt. Neben Vertretern des öffentlichen Lebens, kamen aber auch viele Werksangehörige - zum Teil in Arbeitsmontur - um von ihrem verstorbenen Chef Abschied zu nehmen. Alle Voest-Mitarbeiter waren eingeladen, sofern es ihre Tätigkeit zuließ. Dazu stand das Werk für die Dauer der Feier - rund eineinhalb Stunden - bis auf wenige Kernbereiche still. Namhafte Vertreter aus Wirtschaft und Politik anwesend Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft erwiesen Strahammer die letzte Ehre. Unter ihnen die Minister Martin Bartenstein (V) und Wilhelm Molterer (V), der frühere Minister Caspar Einem (S), Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky (S) sowie die Spitzen der oberösterreichische Landespolitik: Landeshauptmann Josef Pühringer (V), Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider (S), die Landesräte Josef Fill (V), Josef Ackerl (S) und Hans Achatz (F), Landtagspräsidentin Angela Ortner (V) sowie die früheren Landeshauptleute Josef Ratzenböck und Erwin Wenzel (beide V). Auch namhafte Vertreter aus der Wirtschaft nahmen an dem Gottesdienst teil: ÖIAG-Vorstand Johannes Ditz, Raiffeisenlandesbank-Generaldirektor Ludwig Scharinger, der Industrielle und frühere Vizekanzler Hannes Androsch, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, sowie etliche Führungskräfte der europäischen Stahlindustrie. Altar in der Werkshalle Die Werkshalle war für den Anlass umfunktioniert worden: In der Halle wurde ein Altar auf Blechrollen und mit einer Stahlplatte als Altartisch aufgebaut, über dem ein großes Eisenkreuz hing. Acht Geistliche, darunter der Linzer Diözesanbischof Maximilian Aichern, konzelebrierten unter der Leitung des Propstes von Herzogenburg, Maximilian Fürnsinn - einem persönlichen Freund von Strahammer - den Trauergottesdienst. In der Predigt hob Fürnsinn Strahammers soziales Engagement hervor, sowie dessen Gabe, auf die Menschen zuzugehen. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahmen das Blasorchester der Voest und der Voest-Chor. Trauerreden: Streicher und Oberchristl In den Trauerreden hielten der Vorsitzende des Voest-Alpine AG-Aufsichtsrates, Rudolf Streicher und der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates, Helmut Oberchristl. Streicher würdigte Strahammer als "eine der herausragendsten Führungspersönlichkeiten der jüngeren Industriegeschichte". Besonders hob er Strahammers Leistungen bei der Sanierung des Werkes Donawitz in der Steiermark hervor. Oberchristl nannte den Verstorbenen "einen Kollegen den man wegen seiner Menschlichkeit geschätzt hat". Er habe zum Erhalt vieler Arbeitsplätze und damit vieler Familienexistenzen beigetragen. Voestival findet wie vorgesehen statt Das schon seit langem für den Abend des selben Tages geplante Orchesterkonzert im Rahmen des "Voestivals" sollte - "wie es der Wunsch von Dr. Peter Strahammer gewesen wäre" - wie vorgesehen stattfinden, aber mit leicht abgeändertem Programm. Dennis Russell Davies dirigierte unter dem Motto "TO BE IN AMERICA" in der Flämmereihalle das Linzer Brucknerorchester zu ausgesuchten Klassikern amerikanischer Musik. (APA)