Wien - Der Trend in Richtung direkter Online-Bestellung von Investmentfondsprodukten scheint zu Ende, Fondsanbieter setzen wieder verstärkt auf direkte Kundenberatung. So hat hat in Wien im Juli der nach eigenen Angaben erste heimische Fonds-Shop seine Pforten geöffnet. Bei der C-Quadrat-Tochter "Fonds&Co" können sich Fondsinteressierte auf dem 500 Quadratmeter großen "Fonds-Shop" gleich neben der Wiener Staatsoper über ein Sortiment von mehr als tausend in- und ausländischen Investmentfonds informieren. Auch der zur Bank Austria-Gruppe gehörende Onlinebroker direktanlage.at setzt verstärkt auf persönliche Beratung. Am 10. September startet die Anlegerberatungsstelle "brokerworld" in neu ausgestatteten Räumlichkeiten in der Spiegelgasse. Am 17. September folgt die Neueröffnung des Anlage-Centers in Salzburg. Der Onlinebroker liegt damit ganz im internationalen Trend. So bietet die deutsche Consors ihren Kunden neben dem reinen Wertpapierauftrag ebenfalls verstärkt Beratungsdienste an. Vielfalt "Gerade in der jetzigen Zeit, wo Kunden durch schwierige Börsen verunsichert sind, wird Beratung gesucht", ortet Fonds&Co-Vorstand Christian Kreuzer einen Zusammenhang mit der anhaltenden Börsenschwäche. Einen weiteren Grund für den gestiegenen Beratungsbedarf sieht Kreuzer in der stark gewachsenen Produktpalette der Fondsgesellschaften und den neuen Spezialprodukten wie Dach- oder Hedgefonds: "Es ist für den einzelnen sehr schwierig geworden, diese Produktvielfalt zu überblicken", meinte Kreuzer. Das Kunden-Feedback auf den im Juli eröffneten "Fonds&Co"-Shop beschreibt Kreuzer als "überraschend positiv". Neben Beratung bietet Fonds&Co auch eine Spesenreduktion bei vielen Fondsprodukten. Voraussetzung ist allerdings ein Depot bei einer der Partnerinstitute, oder der Auftrag an Fonds&Co den Fonds direkt bei der Fondsgesellschaft zu kaufen und zu verwahren. Unter den Partnern finden sich zahlreiche internationale Fondsgesellschaften wie Fidelity oder J.P. Morgan Fleming. Das Beratungsangebot beschränkt sich nach Angaben von Fonds&Co jedoch nicht auf die Produkte der Kooperationspartner, auch die Fondspalette zahlreicher inländischer Vermögensverwalter wird abgedeckt. (ApA)