Linz - Bei einer Serie von Tunnelunfällen in Österreich wurden Freitag mindestens zwei Menschen getötet und mehrere zum Teil schwer verletzt. Der schwerste Unfall ereignete sich am Nachmittag im Lainbergtunnel bei Windischgarsten (OÖ). Zwei Fahrzeuge stießen frontal zusammen. Nach ersten Meldungen starben dabei zwei Personen, außerdem wurde eine Person schwer, eine weitere leicht verletzt.

Für die Hilfsorganisationen wurde Großalarm gegeben. Zwei Rettungshubschrauber, ein Notarztwagen und drei Rettungsautos wurden zur Versorgung der Verletzten losgeschickt. Ihre Besatzungen wurden von praktischen Ärzten aus Windischgarsten unterstützt. Außerdem rückten die Feuerwehren von Windischgarsten und St. Pankraz aus, denn einige der Verletzten waren eingeklemmt. Die Unfallstelle lag nahe dem Südportal des 2278 Meter langen Tunnels. Die Unfallursache war vorerst nicht bekannt. Der Tunnel wurde gesperrt, die Umleitung erfolgte über die Pyhrn-Bundesstraße.

Nur wenige Stunden zuvor war eine Frau mit ihrem Wagen gegen das Portal des Sonnsteintunnels der Salzkammergut-Bundesstraße zwischen Traunkirchen und Ebensee geprallt und dabei schwer verletzt worden. Bei Auffahrunfällen im Römerbergtunnel in Linz wurde niemand verletzt. Fünf Menschen wurden hingegen bei einem Crash im Katschbergtunnel auf der Kärntner Tauernautobahn verletzt.

In den vergangenen Wochen haben sich in Österreich zahlreiche Verkehrsunfälle in Straßentunnels ereignet. Anfang August waren bei einem Zusammenstoß im steirischen Gleinalmtunnel auf der Pyhrnautobahn fünf niederländische Urlauber ums Leben gekommen. Wenige Tage danach starben bei einem Unglück im ebenfalls einröhrigen Ambergtunnel bei Feldkirch in Vorarlberg drei Menschen.

Ein Toter, 26 Verletzte, vier davon schwer, lautete die Bilanz eines Busunglücks, das sich Mitte August auf der Südautobahn in Kärnten ereignete. Ein mit polnischen Rom-Pilgern besetzter Reisebus prallte ungebremst gegen das Ostportal des Reigersdorftunnels bei Klagenfurt. Als Unfallursache wurde Sekundenschlaf des Buslenkers, der wenige Tage später seinen schweren Verletzungen erlag, vermutet. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.9.2001)