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Amman - Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, hat vor jeglichen US-Angriffen auf arabische Staaten gewarnt. Eine US-Militäraktion würde die Situation destabilisieren, sagte Mussa am Wochenende nach einem Bericht der englischsprachigen "Jordan Times", wobei er sich auch auf den Irak bezog. Zugleich forderte Mussa den Westen auf, den arabischen und islamischen Gemeinschaften Schutz gegen eine aufkeimende "Islamophobie" zu garantieren. Der Liga-Generalsekretär machte diese Anmerkungen gegenüber der Presse nach Gesprächen mit dem jordanischen König Abdullah II. und dessen Außenminister Abdull Illah Khatib. Der jordanische Monarch, der gegenwärtig den Vorsitz in der Arabischen Gipfelkonferenz innehat, reist in wenigen Tagen zu Gesprächen mit US-Präsident George W. Bush nach Washington. Am Dienstag Nachmittag empfing Abdullah Außenministerin Benita Ferrero-Waldner und im Anschluss daran den britischen Außenminister Jack Straw. Die "Jordan Times" zitierte Außenminister Khatib mit den Worten, König Abdullah werde gegenüber den USA eine einheitliche und klare Haltung der arabischen Staaten gegenüber den Terroranschlägen vom 11. September und im Hinblick auf die Bemühungen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus abgeben. Die Araber verurteilten diese Anschläge, so Khatib, doch dürfte "den arabischen und islamischen Staaten nicht die Verantwortung für die Angriffe" angelastet werden. Khatib forderte internationale Anstrengungen, um anzuerkennen, dass der arabisch-israelische Konflikt "die Wurzel der Spannungen in der Region" darstellt. Liga-Generalsekretär Mussa, der frühere ägyptische Außenminister, den Ferrero-Waldner am Mittwoch in Kairo trifft, sagte ausdrücklich, die Ablehnung von Militärschlägen gegen arabische Länder gelte auch für den Irak. "Militärschläge gegen irgendein arabisches Land würden Unruhen zur Folge haben", sagte Mussa. Es gehe nicht darum, die Gelegenheit zu ergreifen, ein arabisches Land zu treffen. Mussa bezog sich direkt auf den massiven Ausbau der US-Militärpräsenz in Vorbereitung eines Vergeltungsschlags. Einer "militärischen" Allianz erteilte er eine Absage. Zugleich sprach er sich für politische, diplomatische, rechtliche, wirtschaftliche und finanzielle Zusammenarbeit im Rahmen des US-Kampfes gegen den Terrorismus aus. (APA)