Bei Schwedens zweitgrößter Boulevardzeitung "Expressen" soll ein Drittel der Belegschaft gekündigt werden. Wie Chefredakteur Joachim Berner am Mittwoch im eigenen Blatt ankündigte, will der Bonniers-Verlag als Eigner 204 der bisher 646 Stellen streichen. Als wichtigster Grund wurde die in den letzten Jahren ständig geschrumpfte Auflage bei zu hohen Produktionskosten genannt. Auflage hat sich seit 1993 halbiert "Expressen" hatte in den siebziger Jahren noch eine Auflage von über 600.000 Exemplaren, musste Mitte der neunziger Jahre den traditionellen Platz als größte schwedische Zeitung an den sozialdemokratischen Konkurrenten "Aftonbladet" abgeben und verkauft derzeit an Werktagen noch 238.000 Exemplare. Allein seit 1993 hat sich die Auflage halbiert. Auch "Svenska Dagbladet" mit Problemen Nach Angaben von Berner müsse Bonniers, Schwedens größter Medienkonzern, bei Fortsetzung des derzeitigen Trends mit jährlichen Verlusten von 300 bis 500 Mill. Kronen (51,4 Mill. Euro/707 Mill. S) rechnen. Die Stockholmer Traditionszeitung "Svenska Dagbladet" hatte nach den Sommerferien wegen ähnlicher Probleme ebenfalls drastische Stellenstreichungen mit Kündigungen angekündigt. (APA/dpa)