Der Name ist nichts anderes als die Eindeutschung des Wortes "Ligusticum", also "ligurisch", da in der Antike und im Mittelalter Liebstöckel eines der beliebtesten Würzkräuter der Provinz Ligurien in Norditalien war. Daran erinnerte sich aber bald niemand mehr: Was Liebstöckel heißt, der muss auch Liebeskräfte haben. Im mittelalterlichen Böhmen wurden kleine Mädchen mit Liebstöcklwasser gewaschen, damit sie später den Männern gefielen. Bauernmädchen trugen ein Sträußchen unterm Mieder, um ihren Liebsten zu becircen.

Das Gewürz ist auch unter den Namen Maggikraut bekannt und wird für deftige Eintöpfe, kraftvolle Suppen und Soßen verwendet. Liebstöckl sollte amn allerdings nur in kleine Mengen verwendet, da es ein sehr starkes Aroma entfaltet. Bei uns ist Liebstöckel wegen seines Geschmack nur bedingt beliebt, rund ums Mittelmeer wird er jedoch sehr viel eingesetzt. Es werden seine jungen Blätter, die Samen und die Wurzeln verwendet. Da er, um das Aroma etwas zu mildern, sowieso mitgekocht werden sollte, lassen sich auch gut getrocknete Blätter nutzen.

Wenn Ihnen nach deftiger Kost noch immre nach Liebstöckel ist, so gönnen Sie sich doch einen Liebstöckelschnaps zur Verdauung : 40%igen Korn, 4 EL Kandis und einen Zweig Liebstöckel in eine Flasche geben, gut verschließen und für zwei Wochen an einem sonnigen Platz zeihen lassen. Danach abseihen und dunkel lagern und im Bedarfsfall einen trinken. (gos)