Wien - In der Wiener FPÖ haben sich die Frauen zu einer eigenen Organisation zusammen geschlossen: Kürzlich hat sich der Wiener Ableger der "Initiative Freiheitlicher Frauen" (IFF) konstituiert."Miteinander der Geschlechter" Stadträtin Karin Landauer wurde zur Landessprecherin gewählt. Für die FP-Frauen hat es oberste Priorität, ein "Miteinander" der Geschlechter zu erreichen. "Feminismus lehnen wir eigentlich ab", betonte Landauer am Montag in einer Pressekonferenz in Wien. Eigentlich hätte es einer eigenen Fraueninitiative bei der Wiener FP auch gar nicht bedurft, gab sich die Stadträtin überzeugt. Frauen seien in ihrer Partei "absolut nicht benachteiligt". Alle, die sich politisch betätigen wollen, hätten dazu die Möglichkeit. Für Landauer gibt es aber Themen, die durch Frauen besser vermittelbar sind, etwa die Probleme von Alleinerzieherinnen oder Fragen der Gesundheit. Lieber "weiblich" als mit "Vorschlaghammer" Anderen Frauenorganisationen werfen die IFF-Vertreterinnen "Scheuklappendenken" und ein "Vorgehen mit dem Vorschlaghammer" vor. Landauer: "Es gibt Organisationen, die das 'Kasteldenken' haben, dass alles, was Frauen betrifft, richtig ist, und alles, das darüber hinaus geht, nicht. Das ist nicht in Ordnung." Anders die IFF, wie Gemeinderätin Barbara Schöfnagel betonte: "Ich halte nichts davon, Gesetze gegen Männer zu schaffen, die sie einschränken. Wir wollen keine neuen Konfrontationen, sondern das Beste für die Gesamtfamilie und die Gesellschaft." Frauen könnten Probleme nicht lösen Bei den Männern will die IFF-Riege nicht nur Bewusstseinsbildung betreiben, sie sollen auch in die Organisation integriert werden. Schließlich gehe es um Probleme, "die sich durch das Agieren von Frauen allein nicht lösen lassen", sagte die stellvertretende Vereinsobfrau Marion Neusser. Inhaltlich will sich die IFF vor allem auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie konzentrieren: Besonders für Alleinerzieherinnen soll es flexiblere Arbeitszeiten und kostenlose Kindergartenplätze geben. Für Mädchen fordert die IFF eine verstärkte Berufsförderung, Migrantinnen sollen durch eine Sprachoffensive unterstützt werden. Reaktion: SPÖ wartet ab "Erfolg braucht Frauen mit Konzepten, Ideen und konstruktiven Programmen und keine Inhaltsleere und Konzeptlosigkeit", kommentierte die Frauensprecherin der SPÖ Wien, Martina Ludwig die Vorstellung der Initiative Freiheitlicher Frauen am Montag in Wien. Ludwig zeigte sich zwar erfreut, dass sich die FPÖ als "eingeschworene" Männerpartei nun auch frauenpolitischen Themen und Initiativen zuwende, wobei es jedoch abzuwarten bleibe, wie die Initiative Freiheitlicher Frauen ihre Forderungen gegenüber dem eigenen Frauenminister durchzusetzen gedenkt. "Alleine schon unter dem Aspekt der rigorosen Streichung und Kürzung der finanziellen Mitteln des AMS wird es spannend werden zu sehen, wie sehr sich die Freiheitlichen Frauen tatsächlich für die Anliegen und Interessen der Frauen stark machen, einsetzen und vor allem durchsetzen", so Ludwig. "Auch die einmal mehr gestellte Forderung von Sprachkursen für MigrantInnen macht deutlich, wie wenig Ahnung die Freiheitlichen Frauen offensichtlich von den realen Gegebenheiten haben", zeigt sich Ludwig verwundert und verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass "in Wien die im Rahmen der Sprachoffensive angebotenen Kurse größtenteils von Frauen, nämlich 67 Prozent der MigrantInnen, genutzt werden", so Ludwig abschließend. (APA/red)