Teheran - Iran lehnt die Öffnung seiner Grenze für Flüchtlinge aus dem Nachbarland Afghanistan weiter ab. Nach Verhandlungen in Teheran sprach UNO-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem iranischen Präsidenten Mohammed Khatami am Mittwoch von "Meinungsverschiedenheiten". Khatami selbst hatte zuvor gesagt, der Iran sei bereit, den Flüchtlingen zu helfen. Nach dem Willen des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sollen die Flüchtlinge im Nachbarland Zuflucht finden, damit die Taliban sie nicht als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Lubbers hatte vor den Gesprächen betont, in Flüchtlingslagern im Iran könne den Menschen "schneller und besser" geholfen werden. Teheran hatte die Grenze zu Afghanistan nach dem Beginn der US-Luftangriffe auf Ziele in Afghanistan am 7. Oktober geschlossen. Das Land nimmt ausschließlich Kranke und Verletzte auf. Gleichzeitig hatte der Iran Flüchtlingslager auf afghanischem Boden eingerichtet, in denen inzwischen rund 6000 Menschen betreut werden. Die Flüchtlinge müssen jedoch in den Pufferzonen bleiben und nach Ende der Krise in ihre Heimatregion zurückkehren. (APA)