Islamabad/Peshawar - Die in Afghanistan regierenden radikal-islamischen Taliban haben nach Angaben ihres Botschafters in Pakistan amerikanische Bürger festgenommen. Botschafter Zaeef nannte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Islamabad dazu aber keine weiteren Einzelheiten. Nach Augenzeugenberichten haben am Donnerstag rund tausend Pakistanis die Grenze nach Afghanistan überquert, um an der Seite der Taliban gegen die USA zu kämpfen. Afghanistan lässt Freiwillige ins Land Botschafter Zaeef teilte weder mit, wie viele US-Bürger gefangen genommen wurden, noch gab er an, wo die Festnahmen stattfanden. Auch fehlten Angaben, ob es sich um Militärs oder Zivilpersonen handelte. Zaeef sagte weiter, Afghanistan lasse Freiwille ins Land, die auf Seiten der Taliban kämpfen wollten. Dagegen würden alle Länder, die sich den USA bei ihrem Kampf anschlössen, als Feinde betrachtet. Die Augenzeugen, die von dem Eindringen der Pakistanis berichteten, gaben an, die radikalen Moslems hätten mit etwa 50 Fahrzeugen die Grenze beim Übergang Bajaur in der pakistanischen Nord-West-Provinz überquert. Auf der anderen Seite der Grenze in der afghanischen Provinz Kunar hätten Autos mit Taliban-Milizionären gewartet. Die pakistanischen Freiwilligen seien von Maulana Mohammad Ismail, dem Führer der extremistischen Gruppe Tehreek Nifaz-E-Sharia Mohammadi (TNSM, Bewegung für die Durchsetzung der islamischen Scharia-Gesetze) angeführt worden. Pentagon weiß nichts von Festnahme amerikanischer Bürger Das US-Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse über die Festnahme amerikanischer Bürger in Afghanistan. Ein Sprecher des Pentagon sagte am Donnerstag auf Anfrage lediglich, die Taliban hätten schon mehrfach falsche Meldungen verbreitet. (APA/dpa)