Montenegrinische Opposition weiter für Fortbestand Jugoslawiens
SNP-Chef Bulatovic tritt für gemeinsamen Staat ein
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Belgrad - Die montenegrinische Opposition "Gemeinsam für
Jugoslawien" hat ihren Standpunkt, dass Serbien und Montengro weiter
in einem gemeinsamen Staat verbleiben sollten, erneut bekräftigt.
Predrag Bulatovic, Chef der Sozialistischen Volkspartei Montenegros
(SNP), erklärte nach einem Treffen mit Vertretern der Demokratischen
Opposition Serbiens (DOS) am Freitag in Belgrad, dass Montenegro
einen Partner in Serbien habe, mit dem es einen gemeinsamen Staat
bilden könne und wolle. Zudem unterstütze auch die internationale
Gemeinschaft den Fortbestand des jugoslawischen Staates, wurde
Bulatovic am Samstag von den jugoslawischen Medien zitiert.
Nach Gesprächen mit dem jugoslawischen Präsidenten Vojislav
Kostunica, dem serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic und dem
jugoslawischen Vizepremier Miroljub Labus betonte der
SNP-Vorsitzende, dass die Probleme dort gelöst werden müssten, wo sie
auch entstanden seien: In Montenegro mit dem Willen des Volkes.
Bezüglich des von der Regierung in Podgorica angekündigten
Referendums erklärte Bulatovic, dass daran alle Bürger Montenegros,
also auch jene in Serbien lebenden, teilnehmen sollten. Zudem müsse
es eine klare Frage über die Unabhängigkeit geben und erforderlich
seien 50 Prozent und eine Stimme, nannte Bulatovic die Bedingungen
der SNP für das Referendum.
Die DOS habe jedenfalls keine Absichten, sich in die
Angelegenheiten Montenegros einzumischen. Dies sei auch nicht
wünschenswert, aber zugleich könne auch niemand den Bundespolitikern
das Recht nehmen, ihre Standpunkte zu äußern, weil Jugoslawien auch
bestehe. Als positiv bezeichnete Bulatovic auch die Haltung Serbiens,
dass es eine bestimmte Periode lang die ungelöste Situation in
Podgorica tolerieren werde. "Aber auch wir haben nicht das Recht,
dass wir unbegründet lange die Bürger Serbiens in der Ungewissheit
lassen", so Bulatovic.
Die Zukunft Jugoslawiens wird aller Voraussicht nach beim
Unabhängigkeitsreferendum in Montenegro entschieden, dass im Frühjahr
nächsten Jahres stattfinden soll. Während der montenegrinische
Präsident Milo Djukanovic und die Regierung in Podgorica weiterhin
nach Unabhängigkeit streben und eine eventuelle Union zweier
unabhängiger Staaten in Erwägung ziehen, bemüht sich Belgrad um die
Umbildung der Föderation, deren Befugnisse und Zuständigkeiten
drastisch abgebaut werden sollen. (APA)
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