Für den kommenden Übernahmepoker um die Telekom Austria (TA) formieren sich bereits zwei Bietergruppen. Das Nachrichtenmagazin Format berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, daß die New Yorker Investmentfirma Kohlberg, Kravis & Roberts (KKR) für die TA anbieten will. Die Amerikaner, die auch am Dornbirner Leuchtenproduzenten Zumtobel beteiligt sind, wickelten schon Deals mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt rund 100 Milliarden Dollar ab. Für weltweites Aufsehen sorgte 1988 ihre Schlacht um den Food- und Zigarettenkonzern RJR Nabisco. Kontakte KKR steht in Kontakt mit dem heimischen Bauindustriellen Hans-Peter Haselsteiner, der bereits verlautbarte, bei der Telekom-Privatisierung mitmischen zu wollen. Laut Format sind die Aktionäre von dessen Bau Holding - die Familien Haselsteiner und Soravia, Raiffeisen und die Uniqa-Versicherung - mit zehn Prozent im KKR-Konsortium dabei. Dazu der britische Fonds Doughtey Hanson und zwei weitere. Der Raiffeisen-Geldsektor will entgegen ursrpünglicher Aussagen jetzt nicht mehr nur Kredite geben, sondern auch als Gesellschafter bei der Telekom Austria einsteigen. "Wir haben Interesse an der Telekom Austria." Noch weiter gediehen sind die Vorbereitungen des britisch-amerikanischen Investmentfonds Providence und der Münchner Beteiligungsfirma Apax. Gegeüber dem Nachrichtenmagazin bestätigt John C. Hahn, Londoner Manager von Providence: "Wir haben Interesse an der Telekom Austria. Da wir ausschließlich in Communications investieren, ist Österreich für uns eine Gelegenheit, die wir uns ansehen." Hahn führt schon seit dem Sommer Gespräche mit TA-Haupteigentümer ÖIAG. Mittlerweile stießen die Apax und die Bank of America mit einem konkreten Kreditfinanzierungsangebot dazu. Die Gruppe will möglichst noch heuer ein verbindliches Offert für die TA-Übernahme vorlegen. Auf Eis gelegt Es laufen auch Verhandlungen mit der Wiener Unternehmensinvest AG, die eine Beteiligung an diesem Konsortium prüft. Die Zusammenarbeit mit dem Industriellen Hannes Androsch, der bis zur vergangenen Woche als Berater eingeplant war und auch ein paar Anteile erwerben sollte, "wurde vorderhand auf Eis gelegt", wie Androsch einräumt. Unter anderem konnte man sich nicht auf die Gage für den Ex-Finanzminister einigen. Koordiniert werden die Aktivitäten von Providence und Apax hierzulande vom Finanzprofi Thomas Scheiner, der früher bei der Apax im Boot war.