Islamabad - Ein in Afghanistan festgenommener US-Bürger ist nach Angaben der Taliban-Miliz gestorben. Der Amerikaner sei krank gewesen und an dieser Krankheit in Kandahar im Süden Afghanistans gestorben, sagte Taliban-Botschafter Abdul Salam Saif am Sonntag im pakistanischen Islamabad. Spionageverdacht Der Amerikaner sei bereits am 26. Oktober unter Spionageverdacht festgenommen worden, sagte Taliban-Botschafter Abdul Salam Saif der afghanischen Nachrichtenagentur AIP in Islamabad. Er sei nach Kandahar gebracht worden und dort erkrankt. Gestorben sei er in einem Krankenhaus. Die Leiche sei dem Roten Kreuz übergeben worden. Der Mann habe gesagt, er heiße Masar Ajub, sein richtiger Name sei aber John Poletan, hieß es bei AIP. Die US-Botschaft in Islamabad äußerte sich "besorgt", wollte aber weitere Informationen abwarten, wie ein Sprecher erklärte. Der stellvertretende Chef der Afghanistan-Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Pascal Duport, sagte, er wisse "etwas" über den Fall. Die Übergabe einer Leiche könne er aber nicht bestätigen. Die Taliban hatten am 27. Oktober erklärt, sie hätten in Spin Boldak in der Nähe der Grenze zu Pakistan einen US-Bürger festgenommen. In der Erklärung warnten sie Ausländer davor, illegal nach Afghanistan einzureisen. Kranker Soldat gerettet Im Schutz der Dunkelheit haben die amerikanischen Streitkräfte unterdessen einen kranken Soldaten aus Nordafghanistan geborgen. Im zweiten Versuch wurde der Angehörige einer Spezialeinheit in der Nacht zum Sonntag ausgeflogen, wie aus dem Verteidigungsministerium in Washington verlautete. Ein erster Anlauf war am Freitagabend gescheitert, weil der dabei eingesetzte Hubschrauber in schlechtem Wetter abstürzte. Dabei wurden vier Soldaten verletzt, die von einem zweiten Hubschrauber gerettet wurden. Der beschädigte Hubschrauber wurde zerstört, damit er nicht in die Hände der afghanischen Taliban-Miliz fällt. (APA)