Wien - In Zeiten der Krisen und Umbrüche waren sie schon immer stark - auch diesmal: Die alternativen Investments, Future- und Hedgefonds, nützten die widrigen allgemeinen Börsenlagen und legten eine starke Performance hin (siehe Tabelle). Gemäß ihrer Eigendefinition: Alternative Investments sind Investmentprodukte, die unabhängig von traditionellen Anlageformen wie Wertpapieren Erträge erzielen. Dazu gehören Future- und Hedgefonds. Ihr Vorteil: Sie sind nicht an die Aktienmärkte gekoppelt, können also auch bei sinkenden Aktienkursen Gewinne erzielen.

Das Prinzip dabei: Im Vordergrund stehen Handelsstrategien, nicht einzelne Märkte. Investitionen fließen in langfristige Güter wie Währungen, Rohstoffe oder Gold. Das Ziel der alternativen Investments: den Versuch machen, vom jeweiligen Marktumfeld unbeeinflusst absolute Renditen zu erzielen. Das ist ihnen im derzeitigen negativen Börsenumfeld gelungen.

Als Kriegsgewinnler will sich aber Friedrich Kirardi, Geschäftsführer der Merit Consulting & Brokerage, nicht bezeichnen lassen. Alternative Investments zeigten in Krisenzeiten ihre Beständigkeit als marktunabhängige Anlagen.

Auch Monika Chap-Rabenau von Hasenbichler sieht die Stärke der alternativen Investments in starken Trendwenden an den Märkten. Sie erwartet die Märkte in den nächsten Monaten weiter volatil, dabei seien aber auch höhere Gewinne möglich.

In den vergangenen Monaten ist der große Run auf alternative Investments wieder ausgebrochen - und das Debakel des Long Term Capital Management (LTCM) vergessen. Dieser Hedgefonds hatte die internationalen Finanzmärkte gehörig unter Druck gebracht. (este, Der Standard, Printausgabe,05.11.2001)