Bandar Seri Begawan - Der Ausbau des Handels und der Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids in Südostasien standen am Montag im Mittelpunkt des siebenten Gipfeltreffens des Verbands Südostasiatischer Staaten (ASEAN). In einer vorbereiteten Erklärung wurden die Anschläge vom 11. September scharf verurteilt. Für die Forderung der vorwiegend moslemischen Staaten Malaysia und Indonesien an die USA, die Angriffe auf Afghanistan einzustellen, fand sich keine Mehrheit. Die Schaffung einer regionalen Freihandelszone, die ursprünglich für Anfang 2002 geplant war, war in letzter Zeit auf Widerstand gestoßen, weil einige Staaten nicht auf den Schutz bestimmter Wirtschaftszweige verzichten wollten. In Malaysia ist dies beispielsweise der Automarkt, in den Philippinen die Ölindustrie. Dieser Protektionismus führte dann wieder zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Staaten wie Thailands. Die ASEAN-Mitgliedsstaaten sind Thailand, Singapur, die Philippinen, Brunei, Malaysia, Indonesien, Laos, Kambodscha, Burma und Vietnam. Zu dem Gipfeltreffen auf der Insel Borneo waren im Rahmen des Asiatischen Forums auch China, Japan und Südkorea eingeladen worden. Kampf gegen AIDS soll intensiviert werden Im Entwurf zu der Erklärung gegen den internationalen Terror verpflichten sich die ASEAN-Staaten zu einer stärkeren Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terror. In der Frage der US-Angriffe auf Afghanistan gibt es unterschiedliche Ansichten. Malaysia und Indonesien haben sich gegen die US-Offensive ausgesprochen, die Philippinen, die selbst gegen moslemische Extremisten kämpfen, sind gegen einen Stopp der Angriffe. ASEAN-Generalsekretär Rodolfo Severino betonte, in der Erklärung gehe es um den Kampf gegen den Terrorismus und nicht um die Kämpfe in Afghanistan. Die Minister beschlossen auch, den Kampf gegen die Ausbreitung von Aids zu intensivieren. Mehr als 1,5 Millionen Menschen in Südostasien sollen an Aids erkrankt sein, rund 630.000 in Thailand und rund 500.000 in Burma. Die Krankheit breitet sich rasch aus. Die ASEAN-Staaten riefen die UNO auf, einen Fonds zu schaffen, damit auch ärmere Länder an preisgünstige Medikamente zur Behandlung von Aids kommen. Laut Severino war auch im Gespräch, dass sich mehrere Staaten zusammenschließen und Aids-Medikamente in großen Mengen bei den Herstellern einkaufen, damit diese deutlich billiger werden. (APA)