Fußball
Iran: Frauen dürfen ins Stadion, aber nur irische
Iranerinnen bleiben von Relegationsduell gegen Irland ausgeschlossen
Teheran - Erstmals seit der iranischen Revolution von 1979 dürfen am Donnerstag nächster Woche Frauen ein Fußballspiel im Stadion von Teheran besuchen - aber nur wenn sie aus Irland stammen. Einheimische Frauen hingegen können das Relegations-Rückspiel zur WM-Qualifikation zwischen Iran und Irland nicht live vor Ort verfolgen. Ihnen ist das Betreten von Fußballstadien grundsätzlich nicht erlaubt, angeblich um sie vor dem rüden Umgang und der ordinären Sprache männlicher Fans zu schützen.
"Rund 300 weibliche irische Fans, die den Iran besuchen, werden in das Stadion gehen können, aber iranischen Frauen ist das nicht erlaubt", sagte ein Sprecher des iranischen Fußballverbandes am Montag. "Die Iren sprechen kein Farsi (Persisch), also werden sie auch nicht die rüden Ausdrücke verstehen, die die meisten iranischen Männer während der Spiele von sich geben."
Iranische Frauen, von denen viele leidenschaftliche Fußball-Anhängerinnen sind, ärgern sich über die Entscheidung. "Ich hasse dieses Messen mit zweierlei Maß", sagte etwa die 20-jährige Asita. "Was ist der Unterschied zwischen mir und einer irischen Frau, die zum Spiel gehen und ihre Mannschaft anfeuern kann?" Bei Live-Übertragungen von Fußballspielen reduziert das iranische Fernsehen die Hintergrundgeräusche der Stadion-Besucher auf ein Minimum, damit sich TV-Zuschauerinnen nicht gekränkt fühlen können. (APA/Reuters)