Unternehmen
Betriebsverlust um zehn Prozent gestiegen
Umsatz nach neuen Monaten auf Vorjahresniveau - Ende August 1.850 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr
Wien - Die Österreichische Post AG erzielte nach neun
Monaten des Geschäftsjahres 2001 ein negatives Betriebsergebnis (vor
Zinsen und Steuern/EBIT) von 98,9 Mill. S (7,2 Mill. Euro). Damit war
der Betriebsverlust um rund 10 Prozent höher als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Post führt dies auf die
verminderte Abgeltung für gemeinwirtschaftliche Leistungen aus der
Zeitungsbeförderung und den Schalterdienstleistungen für die
Postsparkasse (P.S.K.) sowie auf gestiegene Abschreibungen zurück.
Die Umsatzerlöse der ersten drei Quartale blieben mit 15,18 Mrd. S
annähernd auf Vorjahresniveau (15,24 Mrd. S).
Bei Erlösen im Brief-, Info-Mail und Paketdienst gab es laut
Aussendung Umsatzsteigerungen aufgrund der heuer erfolgten
Tariferhöhungen. Bei Briefsendungen sei allerdings eine negative
Marktentwicklung zu beobachten. Zu einer Verschlechterung der
Marktlage trage weiters ein erhöhtes Kostenbewusstsein im
öffentlichen Dienst bei, der beispielsweise Standardbriefe anstelle
von RSb-Sendungen versende. Zudem würden vor der Euro-Umstellung die
Depots an Schillingbriefmarken ausgeräumt, und allgemein sei ein
erhöhter Wettbewerbsdruck zu verzeichnen.
Sparprogramm
Positive Auswirkungen zeigten die Maßnahmen zur Kostensenkung und
Optimierung der Prozessabläufe sowie die Einführung des neuen
Schichtmodells und laufende Restrukturierungen. Der Personalaufwand
sei in den ersten drei Quartalen 2001 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um rund 261 Mill. S gesenkt worden. Insgesamt beschäftigte die
Österreichische Post AG per Ende August 32.280 Mitarbeiter auf
Vollzeitbasis gegenüber 34.130 im August 2000.
Mitarbeiterabbau
Bis Ende 2003 will die Post 6.000 Vollzeitkräfte als "rechnerische
Größe" abbauen. 2000 wurde mit 1.700 der Anfang gemacht, heuer sollen
es im Jahresdurchschnitt hochgerechnet 1.500 Mitarbeiter weniger
sein, sagte die Leiterin für Unternehmenskommunikation bei der Post,
Susanna Wieseneder. Die Differenz zum höheren Abbau von
1.850 Mitarbeitern per Ende August erklärt sich aus einem wieder
steigenden Personalbedarf für die Weihnachtspost.
Wie der Personalabbauplan in den nächsten beiden Jahren
weitergehen wird, sagt die Post heute noch nicht. Auf die Planzahl
6.000 müssten ab Ende 2001 voraussichtlich noch 2.800 Mitarbeiter
abgebaut werden. Im kommenden Jahr werde der Personalabbau mit Hilfe
der neu zu errichtenden Logistikzentren zu bewerkstelligen sein,
sagte Wieseneder.
Starkes viertes Quartal erwartet
Für das Gesamtjahr 2001 erwartet die Post ein operatives Ergebnis
in Vorjahreshöhe (plus 239 Mill. S), muss demnach im vierten Quartal
ein EBIT von fast 340 Mill. S erreichen. "Wir glauben, dass wir das
schaffen werden", sagte Wieseneder. Das vierte Quartal sei aufgrund
des Weihnachtsgeschäfts mit Abstand am stärksten. Bei der
Kostensenkung liege die Post auf Plan, jedoch zeige sich bei den
Umsätzen die schwierigere Marktlage und der Wettbewerbsdruck, "was
uns noch mehr zum Sparen zwingt", so die Post-Sprecherin. Die
Umsatzerlöse dürften im Gesamtjahr 2001 leicht unter dem Vorjahr
(21,22 Mrd. S) liegen. (APA)