Libyen startet Initiative zur Freilassung von Shelter-Now-Mitarbeitern
Sohn von Staatschef Gaddafi geht auf Vermittlungsmission
,
Berlin - Libyen verhandelt laut einem Bericht des
"Tagesspiegels" (Mittwochausgabe) mit dem Taliban-Regime über eine
Freilassung der in Afghanistan festgehaltenen Mitarbeiter der
Hilfsorganisation Shelter Now. Die Zeitung zitiert den Sohn des
libyschen Staatschefs Muammar el Gaddafi mit den Worten, die Taliban
hätten bereits vor den Terroranschlägen vom 11. September um
Vermittlung gebeten. Diese Gespräche seien auch nach den
amerikanischen Luftangriffen fortgesetzt worden, sagte Saif Gaddafi.
Der ranghohe Libyer hält sich zurzeit in Berlin auf, wo er bereits
mit der Bundesregierung zusammentraf. Er hatte im vergangenen Jahr
bei der Freilassung westlicher Geiseln aus der Hand moslemischer
Rebellen auf der Philippinen-Insel Jolo bereits eine Schlüsselrolle
gespielt. Die Taliban werfen den Shelter-Now-Mitarbeitern - darunter
zwei Amerikanerinnen, zwei Australier sowie drei Frauen und ein Mann
aus Deutschland - christliche Missionierung von Moslems vor. Auch 16
einheimische Mitarbeiter wurden angeklagt. Die USA hatten ein Angebot
der Taliban abgelehnt, die Ausländer im Falle des Verzichts auf einen
Angriff freizulassen.(APA/AP)
Saif Gaddafi sagte der Zeitung zufolge, die USA sollten es
vermeiden, Unschuldige anzugreifen und zu töten: "Denn das ist eine
Provokation für alle Moslems." Einen Erfolg der Militäraktion
bezeichnete er angesichts des bergigen Terrains und des
bevorstehenden Winters als unwahrscheinlich.
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