Rio de Janeiro - Der Streit zwischen Brasiliens
Fußballverband CBF und dem FC Bayern München um die Freigabe von
Giovane Elber hat sich weiter zugespitzt - mit Elber als
Leidtragendem. Eine gewöhnlich sehr gut informierte Zeitung kündigte
am Mittwoch sogar das Ende der Nationalmannschafts-Karriere Elbers
nach nur 15 Einsätzen und sieben Treffern an. "Er hat die gesamte
Trainerriege irritiert und dürfte nie mehr berufen werden, zumindest
so lange Luiz Felipe Scolari Trainer ist", schrieb das Blatt "Estado
de Sao Paulo".
Repräsentations-Pflicht
Nach Angaben des Blattes sind Scolari und Nationalteam-Koordinator
Antonio Lopes nicht nur schlecht auf den FC Bayern zu sprechen. Beide
glauben, dass der 29-jährige Elber nach der Einberufung die Pflicht
hatte, sich im Lager der Nationalmannschaft zu präsentieren, selbst
wenn er wegen seiner Knieverletzung nicht einsatzfähig ist.
Real-Madrid-Star Roberto Carlos etwa habe das so gehandhabt.
Lopes meinte sogar, Elber habe gelogen, als er in Interviews mit
brasilianischen Medien behauptet habe, er habe immer Probleme gehabt,
wenn er mit Funktionären des CBF-Verbandes habe telefonieren wollen.
"Das ist doch Blödsinn, allein mit mir hat er in den vergangenen
Tagen zwei Mal gesprochen. Elber war einfach dazu verpflichtet, nach
Brasilien zu kommen", erklärte Lopes sichtlich verärgert.
Gelassenheit beim FC Bayern
Der FC Bayern hatte am Mittwoch gelassen auf die Drohungen des
brasilianischen Verbandes vom Vortag reagiert. "Das ist überhaupt
kein Problem. Wir sind im Recht. Wir kennen die Statuten und haben
dementsprechend gehandelt", sagte Trainer Ottmar Hitzfeld. Elber
trainierte unterdessen wegen der Beschwerden an seinem operierten
linken Knie auch am Mittwoch nicht mit der Mannschaft des deutschen
Fußball-Meisters. (APA/dpa)