Literatur
Lyrik wie Snowboard
Reinhard-Priessnitz-Preis an Christoph W. Bauer
Wien - Der Kärntner Autor Christoph W. Bauer erhält am 27. November im Literaturhaus Wien den mit 50.000 Schilling dotierten Reinhard-Priessnitz-Preis 2001 überreicht, die Laudatio hält dabei Anton Thuswaldner. Der Preisträger wird aus "die mobilität des wassers müsste man mieten können" (Haymon Verlag 2001) lesen. Als Juroren fungierten heuer Robert Schindel und Julian Schutting, wie das Literaturhaus in einer Aussendung bekannt gab.
Christoph W. Bauer wurde 1968 in Kärnten geboren. Seit 1973 lebt er in Dirchberg/Tirol. Er schreibt Lyrik, aber auch Prosa und dramatische Szenen. Zu seinen bisherigen Auszeichnungen zählen ein Arbeitsstipendium des Landes Tirol (1997), der Förderpreis für neue Literatur in Kärnten (1998) und der Lyrikpreis der Akademie Graz (2001).
In seinem "Überlebensberuf" ist der Lyriker Christoph W. Bauer damit beschäftigt, kaputte Snowboards zu restaurieren, heißt es in der Aussendung: Die Arbeit am Snowboard lasse sich durchaus mit der an einem Gedicht vergleichen, es brauche Können, Zähigkeit und die melancholische Kraft, Schicht für Schicht eines Belages abzutragen und neu aufzubauen.
In seinem zweiten Lyrikband "die mobilität des wassers müsste man mieten können" (der erste erschien 1999 unter dem Titel "wege verzweigt"), stellt der Autor Gedichte vor, die einerseits nach geheimnisvollen Regeln kühn miteinander verbunden sind und andererseits in minimalistischer Weise die stetige Veränderung des Wassers belauschen.
Reinhard Priessnitz, nach dem die Auszeichnung genannt ist, starb mit 40 Jahren 1985 in Wien. Als Verfasser experimenteller Lyrik, die gleichzeitig die Bindung an die Tradition nicht aufgibt, hat Priessnitz ein schmales, aber für die junge Schriftstellergeneration wegweisendes Werk hinterlassen. (APA)