Washington - Wenige Tage vor seinem Gipfeltreffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin hat US-Präsident George W. Bush Flexibilität im Streit über seine Raketenabwehrpläne signalisiert. Er halte den Aufbau eines Defensivsystems unverändert für wichtig und den ABM-Vertrag von 1972 zur Begrenzung solcher Systeme für überholt, sagte Bush am Mittwochabend (Ortszeit) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Tony Blair in Washington. "Aber wenn er (Putin) Vorschläge macht, wie man verhindern kann, dass der ABM-Vertrag (von der Entwicklung der Waffensysteme) überholt wird, bin ich mehr als bereit, zuzuhören." Bush bekräftigte, ein Schutzschild gegen Massenvernichtungswaffen "terroristischer Staaten" sei mehr denn je notwendig. Bush gab zu verstehen, dass er seine Entscheidung über eine Verringerung der amerikanischen Nuklearwaffen getroffen habe. Einzelheiten nannte er nicht. In Medienberichten hieß es, Bush wolle Putin ein Limit von 1.750 bis 2.250 Nuklearsprengköpfen auf jeder Seite anbieten. Derzeit verfügen sie jeweils über rund 6.000. Putin und Bush treffen sich vom Dienstag bis Donnerstag kommender Woche in Washington und auf der Ferienranch des US-Präsidenten in Crawford.(APA/dpa)