Luftfahrt
Ringen um angeschlageneLTU geht weiter
Investor für Swissair-Hälfteanteil an deutschem Ferienflieger gesucht
Düsseldorf - Das Schicksal der zweitgrößten deutschen
Ferienfluggesellschaft LTU war am Freitag weiterhin ungewiss. Ob an
diesem Wochenende Vertreter der Landesregierung Nordrhein-Westfalens,
des LTU-Managements und Anteilseigner zu einem Spitzentreffen
zusammen kommen würden, war bis zum Nachmittag nicht zu erfahren.
Weder Landesregierung noch der Handelskonzern REWE, der 40 Prozent
der LTU besitzt, wollten sich zum Stand der Gespräche äußern. Ein
Sprecher der LTU sagte lediglich, "wir harren der Dinge". Ein erstes
Treffen war in der vergangenen Woche ohne Ergebnis geblieben.
Investor gesucht
Zur Rettung des Unternehmens müsste kurzfristig ein Investor
gefunden werden, der den Anteil des Hauptaktionärs Swissair (49,9
Prozent) übernimmt. Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister
Ernst Schwanhold (SPD) hatte die Rettungschancen vor wenigen Tagen
auf 50:50 geschätzt. REWE hat die Bereitschaft zu einer
Zwischenfinanzierung bis zum Einstieg eines Investors signalisiert.
Bürgschaft
Vieles hängt jetzt davon ab, ob die Landesregierung der LTU eine
Bürgschaft von 200 Mill. bis 300 Mill. DM (bis 153 Mill. Euro/2,105
Mrd. S) bereitstellt. Voraussetzung hierfür ist ein entsprechendes
unternehmerisches Konzept. Das LTU- Management hält seine Aufgaben
inzwischen für erfüllt. Hierzu gehört auch der Sanierungsbeitrag, den
die 2.300 Beschäftigten des Unternehmens am Boden, in der Kabine und
im Cockpit durch ihren Gehaltsverzicht leisten wollen.
Die LTU war durch die Pleite der Swissair vor einem Monat in eine
schwere Finanznot geraten. Die Schweizer sollten Verluste des
Düsseldorfer Unternehmens ausgleichen und die Modernisierung der
Flugzeugflotte mittragen. Presseberichten zufolge reicht die
Zahlungsfähigkeit der LTU nur noch bis Mitte oder Ende November. (APA/dpa)