Teheran - Erstmals seit dem Beginn des Luftkriegs in Afghanistan sind nach Angaben der gegen die Taliban kämpfenden Opposition US-Flugzeuge in dem zentralsasiatischen Land gelandet. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA zitierte einen Vertreter der afghanischen Schiiten-Bewegung Hesb-i-Wahdat mit den Worten, am Mittwoch seien einige US-Maschinen auf dem Flughafen von Begram nördlich von Kabul gelandet. Von unabhängiger Seite wurden die Angaben zunächst nicht bestätigt. Die oppositionelle Nordallianz in Afghanistan will nach eigenen Angaben noch am Donnerstag mit einer Offensive auf die Stadt Masar-i-Scharif beginnen. Einen Vorstoß auf Masar-i-Sharif wollen die Taliban bereits abgewehrt haben. Ein Sprecher der Nordallianz sagte, die Truppen stünden etwa acht Kilometer vor dem Flughafen der Stadt im Südosten und etwa 50 Kilometer vor der Stadtgrenze im Südwesten. Von beiden Seiten solle am späten Nachmittag vorgerückt werden. Die Entscheidung sei nach einem Treffen des Generals der usbekischen Minderheit, Abdul Raschid Dostum, mit weiteren Kommandeuren der Opposition in der Nacht zuvor getroffen worden. Die Nordallianz hatte in den vergangenen Wochen mehrfach angekündigt, in Kürze auf die als strategisch wichtig geltende Stadt in Nordafghanistan vorzurücken. Trotz der Unterstützung durch die Luftangriffe der USA auf Stellungen der Taliban sind der Nordallianz noch keine entscheidenden Geländegewinne gelungen. Die Taliban dementierten am Donnerstag auch Angaben der Nordallianz über die Eroberung der Distrikte Scholgara und Keschandeh. Die USA setzten ihre Bombardements nördlich der Hauptstadt Kabul und in den Provinzen Balch und Samangan nach Angaben der Taliban auch am Donnerstag fort. Von dem im Arabischen Meer stationierten US-Flugzeugträger "Kitty Hawk" ist unterdessen am Mittwoch ein Matrose über Bord gegangen. Nach dem Mann werde mit Tauchern und Hubschraubern gesucht, erklärte ein Pentagon-Sprecher in Washington. Wie der Matrose zu Fall kam, war nicht bekannt. Die "Kitty Hawk" nimmt am Einsatz der US-Truppen gegen Ziele in Afghanistan teil. (APA/Reuters/dpa/AP)