Wien - Film und elektronische Medien in drei Akten gibt es bei "Akt1 / Akt2 / Akt3" ab Freitag, den 9. 11., bis zum 15. 12. in der Kunsthalle Exnergasse in Wien. Drei aufeinander folgende Ausstellungsteile eröffnen unterschiedliche thematische Schwerpunkte: "Die Macht der Gewohnheit" (9. 11. bis 17. 11.), "Szenenbilder. Bei diesem Gemeinschaftsprojekt von Kunsthalle, Best Before und Projektor zeigen (Auto)Biographien als audiovisuelle Gattung" (20. 11. bis 1. 12.) und "Teil von... ?" (4. 12. bis 15. 12.) Arbeiten, denen laut Aussendung des WUK das "Interesse an einer Formulierung und Visualisierung von alternativen, experimentellen Erzählformen" gemeinsam ist. "Dokument wie auch Fiktion" Beim von Christine Braunersreuther kuratierten "Akt 1" werden Videoarbeiten gezeigt, die sich mit "Gewohnheiten, Gewohntem und gewöhnlich Gewordenem" auseinander setzen und durch eine "subversive Ästhetik" eben diese "Macht der Gewohnheit" konterkarieren. Es soll gezeigt werden, dass sich "gerade als trivial und unbedeutend geltende Problematiken durch unkritische Akzeptanz steigern" können. Dazu gibt es, neben vier dauerhaft gezeigten Arbeiten, auch vier Video-Screening-Abende, zwei Performances (darunter am 9. 11. ein Abend mit Copyshop, bei dem Material des Stasi-Archivs collagiert wird) und einen Vortrag von des Historikers und Künstlers Friedrich C. Burschel (16. 11.). Mit (Auto-)Biographien als Teil der Oral History und ihrer Verknüpfung mit der Frauenbewegung und der "Schwul- Lesben- oder Queer-Kultur" setzt sich der zweite, von Dietmar Schwärzler kuratierte "Akt" auseinander. Diese Literaturgattung berge als "permanent veränderbare Technik der Selbst-Repräsentation" sowohl "Dokument als auch Fiktion" in sich. In ihr fänden sich verstärkt Themen wie Displacement, Marginalisierung und Transnationalität, daher werden bei den "Szenenbildern" Arbeiten präsentiert, die "eine alternative Position innerhalb der hegemonialen Ordnung unseres Gesellschaftssystems einnehmen oder einfordern". Auch zu diesem "Akt" gibt es Videoabende und Vorträge, unter anderem Klaus Sanders und Nils Röllers Sicht zu "Akt2" und "Akt3" (11. 12.). Von der Erfahrung der "De- und Entterritorialisierung" und dem Bestreben, "privilegierende Hierarchien zwischen dem 'Fremden' und dem 'Eigenen' zu demontieren", handelt der Schlussakt des Ausstellungs-Dreiteilers. Mit Audioeinspielungen, Videofilmen und einer CD-ROM nähert sich der von Rike Frank kuratierte "Teil von... ?" dem "Besprechen von Orten und Zugehörigkeiten". Im Zuge des letzten Teiles gibt es eine Retrospektive der Arbeiten von Irit Batsry (13. bis 15. 12., Filmhaus am Spittelberg), zum Abschlusswochenende wird die Ausstellung zur Plattform für eine Reihe von Vorträgen und Diskussionen zum Thema. (APA)