Telekom
Neue Handynetze nicht vor 2002
Hutchison will in Österreich nur UMTS anbieten - Telefonica prüft GSM Einstieg
Neben den vier bestehenden österreichischen
Handynetzbetreibern Mobilkom Austria
,
max.mobil
,
One
und
tele.ring
arbeiten derzeit auch zwei Marktneueinsteiger - die spanische
Telefonica
und die chinesische
Hutchison Whampoa
- emsig am Aufbau
ihres Netzes für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS. Beide wollen
nach eigenen Angaben in Österreich nicht vor 2002 ihren Dienst
aufnehmen. Während Hutchison sich als reiner UMTS-Anbieter in
Österreich sieht, prüft Telefonica, die in Deutschland noch im
November mit Mobilfunkdiensten starten will, derzeit, auch
GSM-Dienste in Österreich anzubieten.
"Wir sind ein reines UMTS-Unternehmen"
Hutchison Österreich-Vorstand Berthold Thoma kündigte hingegen an,
weder im Festnetz noch im GSM-Bereich über Kooperationen aktiv werden
zu wollen. "Wir sind ein reines UMTS-Unternehmen", betonte Thoma.
UMTS sei eine völlig neue Philosophie, die mit GSM-Diensten nichts zu
tun habe. Dennoch hofft das Unternehmen, noch 2002 den Dienst
aufzunehmen. Brancheninsider halten allerdings eher einen Start 2003
für wahrscheinlich.
Bis jetzt ist noch keine
Entscheidung gefallen"
Der Startzeitpunkt der Österreich-Tochter der spanischen
Telefonica, 3G Mobile Telecommunications, sei ebenfalls noch offen
und hänge vom Diensteangebot ab. "Bis jetzt ist noch keine
Entscheidung gefallen", sagte 3G Mobile-Sprecherin Marie-Theres Paul.
Markenname noch offen
Unter welchem Markennamen Telefonica sein Österreich Angebot
starten wird, ist noch offen. In Deutschland bietet die spanische
Telekomfirma ihre Mobilfunkdienste unter dem Namen "Quam" an.
Hutchison wird in Österreich unter einem "globalen 3G-Markennamen"
operieren, der zur Zeit aber noch in Entwicklung ist, sagte Thoma.
Sicher sei jedoch, dass es ein UMTS-Brand sein werde.
Investitionen
Offen ist auch noch, wie viel die beiden Unternehmen in Österreich
investieren werden. Der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer,
Walter Nettig, berichtete zuletzt nach einem Besuch in Hongkong, dass
der Hutchison-Konzern nach 300 Mill. US-Dollar (335 Mill. Euro/4,61
Mrd. S), die schon eingesetzt worden seien, noch einmal rund 500 bis
600 Mill. Dollar nach Wien bzw. Österreich fließen lassen werde.
Thoma wollte diesen Zahlen nicht kommentieren. Die Zahlen hängen von
zahlreichen Faktoren ab und seien daher derzeit ständig in
Veränderung.
Kooperationen
Unter anderem erwäge Hutchison auch "verschiedene Kooperationen,
um den UMTS-Netzausbau zu beschleunigen und die
Kosteneinsparungsmöglichkeiten zu optimieren", sagte Thoma. Auch bei
Telefonica wird mit allen heimischen Anbietern über Zusammenarbeit
verhandelt.
In der österreichischen Telekommunikation scheint indes der
wirtschaftliche Realismus eingekehrt. Galt der heimische Markt für
internationale Telcos bisher vor allem als Testmarkt, dürfte für
Neueinsteiger in der Alpenrepublik wieder das "Gewinne machen" in den
Vordergrund rücken. "Für uns ist einzig und allein die
wirtschaftliche Frage entscheidend", sagte Thoma. (APA)