Forschung & Geschlecht
Dünne Luft für Frauen an Universitäten
Eurostat-Studie: Frauen in öffentlicher Forschung EU-weit stark unterrrepräsentiert
Luxemburg/Wien - Der Anteil weiblicher Studenten liegt
EU-weit bereits über dem ihrer männlichen Kollegen, in der
öffentlichen Forschung sind Frauen dagegen nach wie vor stark
unterrepräsentiert. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten
Eurostat-Studie machten Frauen in der Hochschullehre in der
Gemeinschaft 1999 gerade einmal 26 Prozent aus. Österreich liegt hier
mit 23 Prozent noch unter dem Durchschnitt.
Anlass ist die zurzeit in Brüssel stattfindende Konferenz zum Thema "Gender and Research".
Noch niedriger sind laut Eustat die Anteile von Frauen an der
akademischen Forschung in Deutschland (neun Prozent), Irland (zwölf
Prozent), Belgien (14 Prozent) und in den Niederlanden (15 Prozent).
Die höchsten Werte hatten Finnland (36 Prozent) und Schweden (33
Prozent).
Dünne Luft nach oben
Schlüsselt man die HochschullehrerInnen nach akademischen Graden auf,
wird deutlich, dass die Luft für Frauen mit jeder akademischen Stufe
dünner wird. So waren EU-weit 32 Prozent aller Assistenzprofessuren
mit Frauen besetzt, jedoch nur 28 Prozent der außerordentlichen und
gar nur elf Prozent aller Ordinariate.
Nach Wissenschaftszweigen getrennt betrachtet, haben Frauen in der
Medizin mit 33 Prozent (Österreich: 32 Prozent) noch den höchsten
Anteil. Es folgen die Geistes- und Sozialwissenschaften mit 32
Prozent (Österreich: 33 Prozent), die Agrarwissenschaften mit 28
Prozent (Österreich: 31 Prozent), Naturwissenschaften mit 23 Prozent
(Österreich: 18 Prozent) und abgeschlagen die Ingenieurwissenschaften
und Technologie mit zwölf Prozent (Österreich neun Prozent). (APA/pte)