Inland
Uni-Reform: SPÖ für "Volksabstimmung an den Unis"
Wissenschaftssprecher Niederwieser für Einführung eines Uni-Rankings
Wien - Eine "Volksabstimmung an den Universitäten" über die
Eckpunkte der Hochschul-Reform fordert SPÖ-Wissenschaftssprecher
Erwin Niederwieser. Bei grundlegenden Änderungen der "Baugesetze" der
Bundesverfassung sei in Österreich eine Volksabstimmung vorgesehen.
Nichts anderes geschehe aber nun an den Hochschulen: Bei den Plänen
des Bildungsministeriums zur Uni-Autonomie handle es sich um eine
grundlegende Änderung - deswegen sollten Studenten und Personal via
Internet über die neue Uni-Gestaltung abstimmen können, betonte
Niederwieser bei einer Pressekonferenz.
"Das ist nicht mehr die Uni, die von den Angehörigen in
gemeinschaftlichem Zusammenwirken geführt wird", meinte der
SPÖ-Abgeordnete zum Modell des Bildungsministeriums. Vielmehr ähnle
dieses einem Konzernbetrieb mit einem starken Aufsichtsrat. Seinen
Plan habe er bereits Rektoren-Chef Georg Winckler vorgelegt, der
allerdings vorerst "nicht begeistert" gewesen sei. Der Vorschlag soll
aber bei der nächsten Sitzung der Rektoren-Konferenz beraten werden.
Auf mehr Gegenliebe ist ein weiterer Vorschlag Niederwiesers
gestoßen: In Zusammenarbeit mit dem deutschen Centrum für
Hochschulentwicklung (CHE) könne ein Hochschul-Ranking erstellt
werden, bei dem die Ausbildung in bestimmten Fachrichtungen an
österreichischen Unis untereinander bzw. an österreichischen
Universitäten mit deutschen Hochschulen verglichen wird. Diese
Aufstellung würde als wichtige Informationsquelle für Erstsemestrige
dienen und stelle gleichzeitig ein Instrument zur Qualitätssicherung
dar, so der SPÖ-Wissenschaftssprecher. Über die Übernahme des Modells
habe es bereits Gespräche mit dem Bildungsministerium gegeben.
Das Ranking des privaten CHE wird laut Niederwieser jährlich mit
einem Aufwand von nur einer Million Mark (511.292 Euro/7,04 Mill. S)
erarbeitet. Einbezogen werden Fakten und Urteile von Studenten und
Professoren. Dabei erstellt das Institut aber keine Liste mit Plätzen
von eins bis 200, sondern, fasst die einzelnen Fachbereiche
(Juristen-Ausbildung, Philosophie-Ausbildung, etc.) in verschiedenen
Leistungs-Gruppen zusammen. Die Daten der einzelnen Zweige werden
nicht zu einer Gesamtpunktezahl verrechnet - genau genommen wird
damit also kein Uni-Ranking erstellt, sondern ein
Fachbereichs-Ranking. (APA)