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Foto: Reuters/Sukree Sukplang
Rom - Wegen dringenden Geldmangels räumen die afghanischen Taliban nach Angaben des italienischen Zolls ihre Drogenlager und verstärken den Rauschgifthandel nach Europa. Vor den Terroranschlägen vom 11. September hätten die Rauschgiftlieferungen aus Afghanistan stets nur aus kleinen Paketen bis zu 3,5 Kilogramm bestanden, sagte ein Zollbeamter der italienischen Zeitung "La Repubblica" vom Donnerstag. Seither hätten die Lieferungen im Umfang stark zugenommen. Da die Zusammenhänge zwischen den Händlern und dem Terrorismus klarer geworden seien, nähmen die Schmugler für den Transport inzwischen doppelt so viel Geld und verlangten 500 Euro (6.880 S) pro Kilo. Der Zoll führe einen "unsichtbaren Krieg gegen die Kapitalströme zur Finanzierung des Terrorismus", sagte ein weiterer Beamter dem Blatt. Die Beschlagnahme von 50 Kilogramm Heroin an der italienischen Grenze zu Österreich vor kurzem sei beispielsweise ein empfindlicher Schlag für die Taliban und ihr Finanzsystem gewesen. Laut "La Repubblica" läuft der Heroinhandel von Afghanistan über Kurdistan, Bulgarien, Österreich und Italien. Der Schmuggel sei fest in der Hand von Mafiosi aus der Türkei und dem Kosovo. (APA)