Die Welthandelsorganisation WTO löste 1995 das 1947 von 23 Staaten gegründete Zoll- und Handelsabkommen GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) ab. Zwischen 1947 und 1994 wurde in acht großen Runden die Liberalisierung des Welthandels vorangetrieben, Kritiker sagen, stets zum Vorteil der Industrienationen. Heute sind 142 Staaten Mitglied in der WTO. Im Golfstaat Katar soll der Beitritt Chinas und Taiwans beschlossen werden. Oberstes WTO-Prinzip ist die Meistbegünstigungsklausel, nach der Handelsvergünstigungen allen anderen WTO-Mitgliedern eingeräumt werden müssen. Ausnahmen für regionale Wirtschaftsblöcke (EU, Mercosur) sind möglich. Eine WTO-Schlichtungsinstanz kann Strafen verhängen, wenn diskriminierende Handelspraktiken nachgewiesen werden. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.11.2001)