Es ist die größte Welle von Verhaftungen von Einwanderern seit den frühen 80er-Jahren, als die USA Tausende von kubanischen Flüchtlingen temporär festhielten. Sprecher der Justizbehörden schweigen sich über die Festgenommenen weitgehend aus.
Medienberichten zufolge lassen sie sich in drei Kategorien einteilen: einen relativ kleinen Kern von "heißen" Verdächtigen, einen unwesentlich größeren Kreis von möglichen Komplizen und einen großen Rest von Personen, die in erster Linie Einwanderungsbestimmungen verletzt haben. Unter dem rund einem Dutzend "heißer" Fälle befinden sich zum Beispiel die beiden Inder Mohammed Jaweed Azmath und Ayub Ali Khan, die am 12. September in einem Zug in Texas festgenommen wurden und Kartonmesser mit sich trugen, wie sie die 19 Flugzeugentführer tags zuvor benutzt hatten. Alle "heißen" Verdächtigen haben sich jedoch bisher anscheinend ausgeschwiegen.
Folter als Ausweg?
Dieser Umstand hat in US-Medien erste Diskussionen ausgelöst, ob der Staat nicht allenfalls zu Folter Zugriff nehmen müsse, um allenfalls weitere Attentate zu vermeiden. Im Wall Street Journal etwa erinnerte ein Historiker an den Fall eines verurteilten Terroristen, den die Behörden der Philippinen zuvor gefoltert hatten. Abdul Hakim Murads Aussage verhinderte in der Folge Anschläge auf elf US-Passagierflugzeuge. "Man wundert sich natürlich, was geschehen wäre, falls Murad in Amerika festgehalten worden wäre", schrieb Jay Winik.