Duschanbe - Nach der Einnahme von Mazar-i-Sharif erwägt die oppositionelle Nordallianz Angriffe auf die afghanische Hauptstadt Kabul. "Die Befreiung Kabuls von den Taliban hätte große politische und militärische Bedeutung", sagte der Außenminister der afghanischen Exilregierung, Abdullah Abdullah, am Samstag auf einer Pressekonferenz in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. Abdullah räumte jedoch ein, dass die nächsten Schritte der Nordallianz genau bedacht werden müssten. US-Außenminister Colin Powell hatte am Freitag vor einem Einmarsch der Nordallianz in Kabul gewarnt. Die Anwesenheit von Kämpfern der Nordallianz in Kabul könne zu "Schwierigkeiten und vielen Spannungen" führen, weil die Einwohner der Stadt der Allianz "nicht zwangsläufig wohlgesonnen" seien. Auch gebe es innerhalb des Oppositionsbündnisses Rivalitäten. Dennoch sollten die Oppositionskämpfer am Sturz des Taliban-Regimes mitwirken. (APA)