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Foto: Reuters/Tomasevic
Skopje/Wien - Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hat die Lage in der Provinz Kosovo mit Chaos, Terror, Unfreiheit und Kriminalität bezeichnet. In einem Interview mit der mazedonischen Wochenzeitschrift "Puls" von Freitag sagte Kostunica, diese Situation müsse unbedingt überwunden werden. Dies sei nicht nur für Jugoslawien und den Balkan, sondern für ganz Europa notwendig. Kostunica traf am Freitag zu einem Besuch in Mazedonien ein. Als Schlüsselfragen für die Zukunft Jugoslawiens nannte der Präsident die Beziehungen zwischen Serbien und Montenegro bzw. zum Kosovo. Ein wesentlicher Gefährdungsfaktor sei sowohl für Belgrad als auch Skopje der "Separatismus und Terror albanischer Extremisten". Das Kosovo-Problem sei jedoch "nicht unlösbar", wenn auch viel Mühe und Zeit erforderlich seien, eine "Kompromiss-Lösung" zu finden. Jugoslawien als Staat erhalten Das Abkommen zwischen Belgrad und der UNO-Verwaltung für den Kosovo (UNMIK) über eine engere Zusammenarbeit und die Umsetzung der UNO-Resolution 1244 (substantielle Autonomie für den Kosovo unter Wahrung der jugoslawischen Souveränität) beinhalte ausreichende, wenn auch nicht alle von Belgrad geforderten Garantien für die serbischen und nicht-albanischen Bürger des Kosovo. Das Wichtigste sei, dass Jugoslawien als Staat erhalten und die Menschen- und Bürgerrechte gesichert würden. Zur Bilanz seiner bisherigen Amtszeit betonte Kostunica, Jugoslawien sei in die internationale Gemeinschaft zurück gekehrt und im Land gelten wieder politische und demokratische Werte. Allerdings räumte er ein, dass auf wirtschaftlicher Ebene bisher weniger als erwartet und versprochen erreicht worden sei. Zwar sei auf makroökonomischer Ebene eine Fortschritt erzielt worden, aber dies würden die Menschen vorerst nicht spüren. Nur ein Fünftel der Bürger lebt heute besser als vor einem Jahr, räumte Kostunica ein. (APA)