Graz – Wenn man in den Städten Europas den Wasserhahn aufdreht, ist das Ergebnis durchaus unterschiedlich. Dies bestätigte auch ein Test in einem Grazer Hauben-Lokal, bei dem das Trinkwasser aus zehn Metropolen verglichen wurde: Die besten Werte, sowohl chemisch auch geschmacklich, erzielte das feine Nass aus Zürich, gefolgt von Stockholm und Athen. Nicht offiziell dabei, aber dennoch ganz vorne: Lokalmatador Graz. Der Test bildete am Freitag den Auftakt zu einer Benefiz-Aktion für "Licht ins Dunkel".

Mittelfeld

Das Mittelfeld bildete H2O aus Paris, Lissabon, London und Budapest, weniger erfolgreich schnitten die flüssigen Beiträge von Istanbul, Dublin und Bukarest ab. Außer Konkurrenz am Start war das Grazer Leitungswasser, und zwar wegen des Standortvorteils und der langen Transportwege der anderen Wassergaben. Inoffiziell hat das Grazer Wasser aber ausgezeichnet abgeschnitten: In der Blindverkostung landete es auf Platz eins, die Laboranalysen – u.a. wurden Nitrat, Chlor und Härtegrad bewertet – knapp auf Rang zwei.

Hauben-Gastronom Engelbert Tschech ("Corti") stellte seine Wasser-Spende vor: Er verkauft das Viertel um 14 Schilling, der Erlös wird ein Jahr lang von den Grazer Stadtwerken verdoppelt und kommt "Licht ins Dunkel" zu Gute. Insgesamt rechnet man binnen Jahresfrist mit einem Spendenvolumen von gut 100.000 Schilling.

Trinkwasserpreis für guten Zweck

Tschech bekannte sich auch dazu, mit der Aktion eine Imagepolitur in eigener Sache zu beabsichtigen: Zumal sich die Trinkgewohnheiten verändert hätten ("Heute kommen vier Liter Leitungswasser auf einen Liter Wein") sei es notwendig, für das ausgeschenkte Leitungswasser etwas zu verlangen. Nach dem Jahr für "Licht ins Dunkel" fließt also fürderhin der Obolus in die Kassa des Wirtes. (APA)