Luftfahrt
AUA-Aufsichtsräte beraten am Montag umfassendes Maßnahmenpaket
Rund 850 Kündigungen und Verlustabdeckung für Lauda Air erwartet
Wien - Spannung herrscht vor der Aufsichtsratssitzung der
Austrian Airlines (AUA) am Montag: Die Aufsichtsräte werden über ein
umfassendes Maßnahmenpaket und über ein Strukturprogramm für die in
Turbulenzen geratene Fluggesellschaft beraten. AUA-Vorstandschef Vagn
Sörensen hat bereits die Kündigung von bis zu 15 Prozent der 7.700
Beschäftigten angekündigt. Erwartet wird auch, dass die AUA einen
Gewinn-Verlust-Ausschließungsantrag für ihre schwer angeschlagene
Tochter Lauda Air vorlegt. Damit würde sich die AUA verpflichten,
alle Lauda-Verluste abzudecken.
Die Austrian Airlines-Gruppe aus AUA, Lauda Air, Tyrolean Airways
und Rheintalflug wurde wie die anderen Airlines vom Nachfragerückgang
und der weltweiten Konjunkturschwäche seit dem 11. September massiv
getroffen. Bereits zuvor hatte die Gruppe mit den hohen
Treibstoffpreisen und dem Euro-Wechselkurs zum Dollar zu kämpfen.
Jobabbau
Anfang November hat die AUA-Gruppe beim Arbeitsmarktservice (AMS)
850 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Bei der AUA ist die
Kündigung von 500 Mitarbeitern, bei der Lauda Air von bis zu 350
Beschäftigten avisiert. Keine Kündigungen sind bisher bei der
Regionalflugtochter Tyrolean Airways geplant.
Zu den weiteren erwarteten Maßnahmen zählen unter anderem
Teilzeitregelungen, Frühpensionierungen und Kurzarbeit. Befristete
Dienstverträge sollen nicht verlängert werden. Anfang nächsten Jahres
soll eine AUA-Arbeitsstiftung gegründet werden, die rund 300
Mitarbeiter aufnehmen könnte. (APA)