Fußball
Rassismus-Vorwürfe gegen Besiktas-Trainer Daum
Aufsichtsratsmitglied Akca: "Er mag keine Afrikaner"
Istanbul - Christoph Daum, der 48-jährige deutsche Cheftrainer des türkischen Fußball-Erstligisten Besiktas Istanbul, muss sich mit Rassismus-Vorwürfen auseinandersetzen. "Er mag keine Afrikaner. Pascal Nouma und Ike Shorunmu hat er niemals gemocht", sagte Latif Akca, Mitglied des Besiktas-Aufsichtsrats bei einer turbulenten Sitzung in einem Istanbuler Hotel. Die beiden Afrikaner waren unlängst bei Besiktas ausgeschieden. Die Fußballer, die Daum mitgebracht habe, seien eine "Katastrophe" und nicht einmal für die zweite Liga geeignet, sagte Akca nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu. "völlig unnötige und unhaltbare Bemerkungen"
Ein Sprecher des Klubs wies die "völlig unnötigen und unhaltbaren Bemerkungen" am Sonntag zurück. Eigentlich sei Akca eher für seine lustigen Kommentare berühmt. Im Besiktas-Aufsichtsrat, der eine alte Tradition, aber keine echten Kontrollfunktionen hat, sitzen vor allem altgediente Vereinsmitglieder.
"In der Türkei wird er nicht bleiben"
Ein anderes Mitglied äußerte bei der Sitzung die Befürchtung, dass sich Besiktas bald wieder nach einem neuen Trainer umsehen müsse. "Egal ob Daum seinen Kokain-Prozess nun gewinnt oder verliert, in der Türkei wird er nicht bleiben", behauptete Ferdi Vardarman. Daum hatte jüngst auf der Internet-Seite von Besiktas bekräftigt, dass er seinen bis Ende der Saison laufenden Vertrag auf alle Fälle erfüllen wolle.
Bei der turbulenten Sitzung am Samstag war es vor allem wegen der Finanzen des Vereins hoch hergegangen. Besiktas-Präsident Serdar Bilgili hatte die Sitzung vorzeitig unter Protest verlassen. (APA/dpa)