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USA: Rotes Kreuz zerstört hunderttausende Blutkonserven
Nach dem 11. September wurde so viel gespendet, dass keine geeignete Lagerung möglich war
Washington- Das Rote Kreuz in den USA hat mit der Zerstörung von mehreren hunderttausend Blutkonserven begonnen, die
nach den Terroranschlägen vom 11. September gespendet worden waren. Zwischen 250.000 und 400.000 Konserven müssten
voraussichtlich aussortiert werden, weil die Organisation sie nicht fachgerecht lagern konnte, berichtete die "Washington Post" am Sonntag
unter Berufung auf Mitarbeiter des Roten Kreuzes.
In den Wochen nach den Anschlägen hatten die US-Bürger dreimal so viel Blut gespendet wie in gewöhnlichen Zeiten. Das Rote Kreuz hatte
die Spenden bereitwillig entgegengenommen, um seine Vorräte aufzustocken. Die Organisation habe aber entgegen ihren Beteuerungen nicht
über die entsprechenden Kühlhäuser verfügt, berichtete die "Washington Post". Einige Zentren müssten nun jede fünfte Spende wegwerfen.
In der vergangenen Woche musste die Präsidentin des Roten Kreuz in den USA, Bernadine Healy, zurücktreten, nachdem bekannt geworden
war, dass sich die Organisation Spendengelder für Terror-Opfer zu großen Teilen selbst einverleibt hatte. Das Rote Kreuz hatte nur die Hälfte
der eingesammelten 550 Millionen Dollar (8,44 Mrd. S) an Opferfonds überwiesen. Mit der anderen Hälfte hatte die
Organisation neue Telefonnetze und ihren Verwaltungsapparat finanzieren wollen. (APA)